Rund 100 mutmaßliche IS-Kämpfer gefasst
30. Dezember 201933 Verdächtige seien in der Provinz Ankara gefasst worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Bei ihnen handele es sich um Iraker sowie um zwei Syrer und einen Marokkaner. Weitere mutmaßliche IS-Kämpfer seien in den Provinzen Batman, Kayseri und Adana festgenommen worden.
Allein bei der Razzia in Batman im Südosten des Landes waren rund 400 Polizisten im Einsatz. Dabei wurden auch Waffen, Munition und Dokumente konfisziert. Bereits in der vergangenen Woche hatte die türkische Polizei bei einem Großeinsatz in Istanbul 20 mutmaßliche IS-Kämpfer verhaftet. Seit dem Anschlag in der Silvesternacht 2017 auf den Nachtclub "Reina" in Istanbul hatte die Polizei Jagd auf die Terroristen gemacht. Dabei waren 39 Menschen getötet worden. Der IS hatte die Verantwortung übernommen.
Die Türkei verstärkte in jüngster Zeit auch ihre Bemühungen, festgenommene IS-Kämpfer und -Anhänger in ihre Heimatländer abzuschieben. Auch deutsche IS-Kämpfer sollen in die Bundesrepublik zurückkehren. Erst kurz vor Weihnachten hatte die Türkei einen angeblichen Terroristen nach München abgeschoben.
Die Regierung in Ankara wirft europäischen Ländern wie Großbritannien oder den Niederlanden vor, sich aus der Verantwortung zu stehlen, indem sie IS-Kämpfern die Staatsangehörigkeit entzögen und sich weigerten, diese zurückzunehmen. Innenminister Süleyman Soylu etwa erklärte vor kurzem, die Türkei "sei kein Hotel für jedermanns Daesh-Mitglieder". Mit "Daesh" benutzte er eine arabische Bezeichnung für den IS.
sth/hk (afp, rtr,dpa)