1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
KonflikteUkraine

Russland fordert UN-Sitzung nach ukrainischem Angriff

31. Dezember 2023

Nach ukrainischen Angriffen auf die russische Grenzstadt Belgorod verlangt Moskau, dass sich der Weltsicherheitsrat mit dem Thema befasst. Das russische Militär griff unterdessen als Vergeltung die Stadt Charkiw an.

https://p.dw.com/p/4ajSm
Ein Feuerwehrmann löscht ein brennendes Auto
Zerstörungen nach dem Angriff auf die russische Grenzstadt BelgorodBild: ASSOCIATED PRESS/picture alliance

Durch den ukrainischen Raketenangriff auf Belgorod starben nach offiziellen russischen Angaben 24 Menschen. Weitere 111 Menschen seien verletzt worden. Unabhängig überprüft werden konnten die Angaben zunächst nicht. Russland, dessen Militär seit fast zwei Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, forderte eine Sondersitzung des Weltsicherheitsrats.

Am Sonntagmorgen wurde in der Großstadt mit etwa 350.000 Einwohnern erneut Raketenalarm ausgelöst. Der Alarm wurde bereits nach kurzer Zeit wieder aufgehoben, wie die Agentur Tass meldete.

Russland beschoss am Sonntag die ukrainische Stadt Charkiw mit Drohnen und Raketen. Nach Aussagen des Verteidigungsministeriums in Moskau war der Angriff die Vergeltung für die Bombardierung Belgorods. Russland habe in Charkiw "Entscheidungszentren" und militärische Einrichtungen getroffen.

Europa sei "mitverantwortlich"

Russlands Außenamtssprecherin Maria Sacharowa beschuldigte die Europäische Union der Mittäterschaft an dem ukrainischen Angriff auf Belgorod. Auch Großbritannien trage eine Mitverantwortung. "Hinter dem Terroranschlag steht Großbritannien, das in Abstimmung mit den USA das Kiewer Regime zu terroristischen Aktionen anstachelt, da es erkannt hat, dass die Gegenoffensive der ukrainischen Streitkräfte gescheitert ist", wurde Sacharowa weiter von der Staatsagentur Tass zitiert.

Belgorod liegt in der Grenzregion und ist deshalb immer wieder von Kampfhandlungen betroffen. Schäden und Opferzahlen stehen dabei allerdings in der Regel in keinem Verhältnis zu denen in der von Russland angegriffenen Ukraine.

Selenskyj beugt sich mit einem Soldat über Pläne
Wolodymir Selenskyj bei einem Frontbesuch in der Region von Charkiw (30. November)Bild: Ukrainian Presidency/ZUMA Wire/IMAGO

Selenskyj: "Terrorangriff" auf die Ukraine

Erst in der Nacht zum Freitag hatte Russland die Ukraine mit knapp 160 Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen verschiedener Typen beschossen. Bei diesem schwersten Angriff seit Kriegsbeginn starben mindestens 39 Menschen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von einem "Terrorangriff".

Nach ukrainischen Behördenangaben richteten sich die Angriffe gegen mindestens sechs Regionen des Landes, darunter Charkiw im Nordosten, Lwiw im Westen, Dnipro im Südosten und Odessa im Süden. Getroffen wurden auch wichtige Infrastruktur sowie militärische und zivile Industrieanlagen, wie der Generalstab mitteilte. Es handele sich um eine "Rekordzahl" von Raketen, sagte Luftwaffen-Sprecher Juri Ignat. Abgesehen von den ersten Kriegstagen im Februar 2022 seien es die bislang "massivsten Angriffe" auf die Ukraine gewesen.

fab/uh/gri (dpa, afp)