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Moskau gegen Waffenruhe in Aleppo

15. August 2016

Die Lage der Zivilbevölkerung in der umkämpften syrischen Großstadt Aleppo ist dramatisch. Der russische Außenminister Lawrow lehnt die Forderung Deutschlands nach einer Waffenruhe dennoch ab.

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Bundesaußenminister Steinmeier (l.) mit seinem russischen Kollegen Lawrow in Jekaterinburg (Foto: dpa/TASS)
Bild: picture-alliance/dpa/TASS/D. Sorokin

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier hat seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow (Artikelbild, Steinmeier links) keine Zusage einer Waffenruhe für eine Hilfsaktion in Aleppo abringen können. Zum Abschluss des Treffens der beiden Minister im russischen Jekaterinburg verwies Lawrow auf die bisherigen russischen Initiativen: Vier Fluchtkorridore für die Bevölkerung aus der bedrängten syrischen Stadt sowie täglich dreistündige Feuerpausen.

Steinmeier: Feuerpause reicht nicht

Steinmeier betonte hingegen: "Die humanitäre Situation in Aleppo ist katastrophal. Das kann und darf so nicht weitergehen. Ich bleibe dabei, dass drei Stunden (Feuerpause) am Tag nicht ausreichen", so der deutsche Außenminister weiter.

"Auch Korridore aus der Stadt hinaus seien ungenügend, nötig seien sichere Versorgungskorridore in die Stadt hinein", so der deutsche Außenminister weiter. Notfalls müssten Güter aus der Luft abgeworfen werden, forderte Steinmeier.

Die ehemalige syrische Handelsmetropole ist zwischen der Armee des Regimes von Präsident Baschar al-Assad und den Rebellen geteilt. Mit russischer Hilfe attackieren Regierungstruppen den von Aufständischen kontrollierten Ostteil von Aleppo, in dem mehrere Hunderttausend Menschen auf Hilfe warten. Nachdem es den Rebellen gelungen ist, einen Belagerungsring der Assad-Armee zu durchbrechen, sind die Kämpfe nochmals eskaliert.

"Russische Haltung zynisch"

Scharfe Kritik am russischen Vorgehen in Aleppo übte in Berlin Regierungssprecher Steffen Seibert: "Das Elend der Menschen dort ist nicht zu lindern, wenn drei Stunden Feuerpause am Tag verkündet werden. Das soll wie ein Entgegenkommen klingen, ist aber eigentlich Zynismus, denn jeder weiß, dass diese Zeit nicht annähernd ausreicht, um eine Versorgung der verzweifelten Menschen wirklich aufzubauen." Dafür sei eine deutlich längere Waffenpause nötig, betonte Seibert.

wl/stu (dpa, rtr)