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Moskau bringt Luftabwehrsystem in Stellung

12. August 2016

Mitten in dem neuen Konflikt mit der Ukraine hat Russland sein modernstes Luftabwehrsystem auf der annektierten Halbinsel Krim installiert. In Moskau heizt Regierungschef Dmitri Medwedew die Spannungen mit Worten an.

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Ukraine Russland Konflikt S-400 Luftabwehrsystem
Demonstration militärischer Stärke: das S-400 System bei der jährlichen Parade am 1. Mai in MoskauBild: picture-alliance/dpa/Sputnik/I. Russak

Wie russische Nachrichtenagenturen melden, wurde das System S-400 auf der Krim stationiert. Es wird zur Luft- und Raketenabwehr eingesetzt und hat eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern. 300 Ziele können damit gleichzeitig verfolgt werden.

Nach angeblichen Kämpfen mit ukrainischen Saboteuren auf der Krim hatte Russlands Präsident Wladimir Putin diese Woche Gegenmaßnahmen angekündigt. Nach ukrainischer Darstellung gab es keine solchen Kämpfe.

Die zur Ukraine gehörende Krim ist historisch der Standort der russischen und sowjetischen Schwarzmeerflotte. Moskau annektierte die Halbinsel 2014, nachdem eine große Mehrheit der Krimbewohner sich in einem umstrittenen Volksentscheid dafür ausgesprochen hatte. Die Ukraine und der Westen erkennen die Annexion nicht an.

Russland Dmitri Medwedew (Foto: dpa)
Bringt den Abbruch der Beziehungen zu Kiew ins Gespräch: der russische Regierungschef Dmitri MedwedewBild: picture-alliance/dpa/S. Guneev/Sputnik

Russland könnte Beziehungen zu Ukraine abbrechen

In Moskau brachte derweil Ministerpräsident Dmitri Medwedew einen Abbruch der diplomatischen Beziehungen zur Ukraine in die Debatte, falls sich die Spannungen verschärfen sollten. Dies sei nicht wünschenswert und es gebe noch keine Entscheidung darüber, sagte Medwedew. Sollte es keine andere Möglichkeit geben, die Situation zu beeinflussen, "könnte der Präsident eine solche Entscheidung treffen", wird der Regierungschef auf der Internetseite der russischen Regierung zitiert.

Steinmeier will nach Russland reisen

Der deutsche Außenminister Frank-Walter Steinmeier kündigte an, am Montag nach Russland zu reisen. Dabei will er die Lage auf der Krim zur Sprache bringen. Außerdem appellierte er an die Konfliktparteien, das Waffenstillstandsabkommen von Minsk umzusetzen. Die Bilanz der Vereinbarung, die mit Hilfe deutscher Vermittlung zustande kam, kann nach Ansicht Steinmeiers niemanden zufriedenstellen.

Im Osten der Ukraine gab es trotz der neuen Spannungen nach Angaben des Militärs keine Zunahme der Kämpfe mit prorussischen Separatisten. Die Zahl der abgefeuerten Geschosse sei in den vergangenen Tagen "auf ziemlich gleichem Niveau" geblieben, sagte Militärsprecher Alexander Motusjanyk. Die Ukraine hatte nach Putins Ankündigungen ihre Truppen im Osten und der Krim-Region in höchste Gefechtsbereitschaft versetzt.

uh/qu (rtr, afp)