Russland und China besiegeln Freundschaft
25. Juni 2016China und Russland unterzeichneten beim Staatsbesuch von Wladimir Putin in Peking mehr als 30 Abkommen in Bereichen wie Infrastruktur, Handel, Technologie und Innovation. Das berichtete Chinas staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Mit den gemeinsamen Projekten wollen der russische Präsident Putin und sein chinesischer Kollege Xi Jinping demonstrieren, wie gut die Beziehungen zwischen ihren beiden Ländern sind.
Langstrecken-Flugzeug als Konkurrenz zu Airbus
Insbesondere ein Abkommen dürfte Europäer und Amerikaner aufhorchen lassen: Laut der russischen Nachrichtenagentur Itar-Tass unterzeichneten Putin und Xi unter anderem Verträge zur Entwicklung eines gemeinsamen Langstrecken-Flugzeugs als Konkurrenz zu Airbus und Boeing. Über die Zusammenarbeit war mehr als zwei Jahre verhandelt worden. Zudem will man sich bis Ende des Jahres über eine 5,5 Milliarden Euro teure, von China finanzierte Hochgeschwindigkeitsstrecke einigen, die von Moskau ins 700 Kilometer östlich der russischen Hauptstadt gelegene Kazan führen soll.
Chinas Präsident Xi: "Freunde für immer"
Die demonstrative Freundschaft zwischen Russland und China ist wohl auch eine Botschaft, die sich an den Westen richtet. Putin lobte die Beziehungen zum Nachbarn als eine "allumfassende und strategische Partnerschaft". Xi sagte, dass beide Länder die Idee förderten, "Freunde für immer zu sein".
Die Beziehungen Russlands zu anderen Handelspartnern hatten sich in den vergangenen Jahren aufgrund der Ukraine-Krise massiv verschlechtert. Europa und die USA haben zahlreiche Wirtschaftssanktionen gegen Russland verhängt.
Allerdings gilt das Verhältnis zwischen Russland und seinem Nachbarn China durchaus auch als von Misstrauen geprägt. Viele Projekte kamen bislang nicht zustande, weil chinesische Investoren angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage in Russland skeptisch sind. Russland hat umgekehrt Angst, sich zu sehr in wirtschaftliche Abhängigkeit von China zu begeben. Der Handel beider Länder war im vergangenen Jahr von 100 Milliarden US-Dollar auf rund 60 Milliarden zurückgegangen.
vk/kle (dpa, ap)