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Rätselraten über Drohne

7. Oktober 2012

Nach dem Abschuss eines unbemannten Flugobjekts gibt sich Israels Militär wortkarg. Medien vermuten die schiitische Hisbollah-Miliz hinter dem Drohnen-Flug. Sie wird vom Iran unterstützt.

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Blick auf das Areal in der Negev-Wüste, wo die Drohne abstürzte (Foto: AP)
Bild: AP

Der Abschuss einer Drohne unbekannter Herkunft durch ein israelisches Kampfflugzeug am Samstag beschäftigt weiter die Experten des Landes. Das Militär vermute die vom Iran unterstützte schiitische Hisbollah-Miliz aus dem Südlibanon hinter der Aktion, berichtete die Zeitung "Times of Israel". Zuletzt waren 2006 zwei Drohnen aus dem Libanon im Norden Israels abgeschossen worden. Dass die Hisbollah inzwischen jedoch die Fähigkeit erworben haben könnte, ein unbemanntes Flugobjekt über eine wesentlich größere Distanz fernzusteuern, habe Experten überrascht, berichtete die Zeitung "Jediot Achronot". Der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak sprach von einem ernsten Zwischenfall.

Berichte, israelische Jets hätten als Antwort auf die Drohne den Libanon überflogen und dabei mit lautem Donner die Schallmauer durchbrochen, wollte das israelische Militär auf Anfrage nicht kommentieren. Auch zu möglichen Erkenntnissen über die Herkunft der Drohne wollte sich eine Sprecherin nicht äußern.

Drohne offenbar nicht bewaffnet

Die israelische Luftraumüberwachung habe die Drohne bereits erfasst, als sie sich noch über dem Mittelmeer befand und dann über den palästinensischen Gazastreifen hinwegflog, heißt es in einer schriftlichen Mitteilung des Militärs. Auf der Route der Drohne lag demnach auch die Atomanlage Dimona im nördlichen Teil der Negev-Wüste. Mit dem Abschuss sei gewartet worden, bis sich das Flugobjekt über weitgehend unbewohntem Gebiet befunden habe. Es wurde über der Negev-Wüste abgefangen, das Artikelfoto zeigt das Areal, wo die Drohne abstürzte. Nach ersten Erkenntnissen war sie nicht bewaffnet.

Das israelische Atomzentrum Dimona dient ausländischen Vermutungen zufolge seit Jahrzehnten der Produktion von Atombomben. Israel hat den Besitz solcher Waffen weder zugegeben noch dementiert.

Der Iran hatte Ende vergangenen Monats angekündigt, er verfüge nun über eine im eigenen Land gebaute Drohne. Die "Schahed 129" könne sowohl Waffen wie auch Aufklärungsgerät tragen und habe eine Reichweite von 2000 Kilometern. Israel fühlt sich von Irans Atomprogramm bedroht.

sti/jh (dapd, dpa, rtr)