Gespräche in Sicht
21. Juli 2008Über die Zukunft von Simbabwe soll am Verhandlungstisch entschieden werden: Südafrika ist es gelungen, Regierung und Opposition des ostafrikanischen Landes an den Verhandlungstisch zu bringen. Am Montagmittag (21.07.2008) unterzeichneten Präsident Robert Mugabe und der Chef der oppositionellen Bewegung für demokratischen Wandel (MDC), Morgan Tsvangirai, in Harare ein Protokoll über die Aufnahme von Verhandlungen. Sie sollen noch in dieser Woche im Nachbarland Südafrika beginnen. Bei der Unterzeichnung war auch der südafrikanische Präsident Thabo Mbeki anwesend.
Eine umstrittene Wahl
In Simbabwe geht es um die Macht im Staat: Oppositionsführer Morgan Tsvangirai hatte die erste Runde der Präsidentschaftswahl im März gewonnen. Offiziellen Angaben zufolge erreichte er aber nicht die notwendige absolute Mehrheit. Wegen Übergriffen auf seine Anhänger nahm er dann nicht an der Stichwahl Ende Juni teil. Robert Mugabe wurde daraufhin im Amt bestätigt.
International rief die Wahl Empörung hervor. Der Westen und die Opposition in Simbabwe werfen Mugabe Wahlfälschung vor, um an der Macht zu bleiben. Mugabe regiert Simbabwe seit 28 Jahren.
Südafrika als Vermittler
Südafrikas Präsident Mbeki begann daraufhin, im Auftrag der Regionalorganisation SADC in Simbabwe zu vermitteln. Zunächst hatte Oppositionsführer Tsvangirai ihn jedoch abgelehnt, weil er ihn der Parteilichkeit für Mugabe verdächtigte. Erst als sich Mbeki ein Beraterteam aus Vertretern der Afrikanischen Union (AU), der SADC und der Vereinten Nationen zusammenstellte, akzeptierte Tsvangirai den Vermittler. Südafrika strebt eine Allparteienregierung an. (det)