"Sandys" hartnäckige Spuren
2. November 2012Tage nach dem Hurrikan "Sandy" liegen bei vielen New Yorkern die Nerven blank. An den Brücken nach Manhattan bildeten sich kilometerlange Staus, an Haltestellen warteten riesige Menschenmengen ungeduldig auf Busse in die Innenstadt und an Tankstellen gibt es immer wieder Auseinandersetzungen um das vielerorts immer noch knappe Benzin. Nach Tagen ohne Strom, fließendes Wasser und Heizung verließen viele Bewohner die Stadt.
Bürgermeister Michael Bloomberg versprach, Wasser und Fertiggerichte in die am schlimmsten betroffenen Viertel bringen zu lassen. Doch viele New Yorker sind frustriert. Die U-Bahn fuhr am Donnerstag nach dreitägiger Schließung zwar im Großteil der Stadt wieder, allerdings nicht in den Süden Manhattans und nach Brooklyn, wo die Tunnel überflutet waren.
An Brücken nach Manhattan kontrollierten Polizisten, ob auch tatsächlich jeder Wagen wie angeordnet mindestens drei Insassen hatte. Die Kontrolle, die eigentlich Staus verhinderten sollte, führte zu kilometerlangen Schlangen. Einige der Autofahrer stiegen aus und beschimpften die Polizisten.
Bessere Stromversorgung bis Samstag
Mehr als vier Millionen Häuser und Büros waren am Donnerstag (Ortszeit) immer noch ohne Strom, darunter 650.000 in New York. Der Stromversorger ConEd versprach, bis Samstag die meisten Menschen in der Metropole wieder ans Netz zu bringen.
Die Zahl der Todesopfer in den USA stieg inzwischen auf mindestens 98. Die US-Küstenwache stellte nach mehr als drei Tagen auch die Suche nach dem Kapitän der während des Hurrikans gesunkenen "Bounty" ein.
20 Milliarden Dollar Gesamtschaden
In New Jersey wurden viele Bewohner erstmals wieder in ihre Viertel zurückgelassen, seit "Sandy" die Küste verwüstetet hatte. Einige fanden nur kleine Schäden vor, andere stehen nach dem Supersturm vor dem Nichts.
ml/qu (dpa dapd)