SAP wächst mit dem Cloud-Geschäft
22. Januar 2016Es ist das neue Geschäft mit gemieteter Software, sogenannte Cloud-Programme, das nach Einschätzung von SAP kräftig wachsen wird. Im besten Fall steige das Volumen hier in den kommenden zwei Jahren um jeweils ein Drittel, teilte der Dax-Konzern am Freitag mit. Für 2017 rechnet das Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von 23,0 bis 23,5 Milliarden Euro. Das ist bis zu anderthalb Milliarden Euro mehr Erlös als vor einem Jahr erwartet.
"SAP hat im vierten Quartal 2015 außergewöhnlich viel Schwung bekommen, mit starkem Wachstum in der Cloud und zweistelligem Zuwachs beim Kerngeschäft", sagte SAP-Chef Bill McDermott am Freitag. Damit hat sich SAP besser geschlagen als die Konkurrenten Oracle und IBM, die zuletzt geschwächelt haben. Die "fantastischen" Ergebnisse machten die Anhebung der Ziele für 2017 möglich.
Ziel: die Cloud
In Zukunft soll für SAP nicht mehr das Geschäft mit Software-Lizenzen im Mittelpunkt stehen, sondern das Cloud-Geschäft. Der Umbau in diese Richtung läuft seit Jahren. Allerdings ist die Mietsoftware, die Einnahmen über mehrere Jahre verteilt bringt, nicht so profitable wir das bisherige Geschäftsmodell. Beim Verkauf von Softwarelizenzen fließen die Einnahmen sofort.
SAP ist Marktführer für Software zur Firmensteuerung, nimmt aber jetzt weitere Abstriche an der Rendite hin, um sein Angebot weiter auf das als zukunftsträchtig geltende Cloud-Geschäft umzustellen. In einigen Jahren soll der neue Bereich mit bis zu vier Milliarden Euro fast genauso viel einbringen wie das alte Geschäft mit Softwarelizenzen.
Mitarbeiter gehen, Mitarbeiter kommen
Im Zuge des Konzernumbaus hat SAP in aller Welt Stellen in Abteilungen gestrichen, die nicht so stark wie die neuen Bereiche wachsen. Ursprünglich sollten rund 2000 Beschäftigte auf eine neue Position wechseln oder mit einer Abfindung zum Gehen bewegt werden. Tatsächlich nahmen etwa 3.000 Mitarbeiter das Angebot an. Ende 2015 beschäftigte SAP mit rund 77.000 Menschen aber trotzdem gut 2.500 Mitarbeiter mehr als im Vorjahr.
ar/zdh (dpa, rtr)