Schalke mutig nach München
28. Februar 2017Der FC Schalke 04 steht vor einer echten Herausforderung im DFB-Pokal-Viertelfinale. Trotz einer vermeintlich aussichtslosen Situation reist der Bundesligist selbstbewusst zum Auswärtsspiel beim Favoriten FC Bayern. "Wir fahren in der Außenseiterrolle nach München, aber wir wollen über uns hinauswachsen und definitiv ins Halbfinale einziehen", sagte Trainer Markus Weinzierl. Ein Sieg wäre für die Schalker Mannschaft extrem wichtig, denn der DFB-Pokal könnte die letzte Möglichkeit sein, sich für das internationale Geschäft in der kommenden Saison zu qualifizieren.
Badstuber soll helfen
Unterstützung bekommt S04 von Neuzugang Holger Badstuber, der für den verletzten Naldo die Defensive koordinieren soll. Das berühmte Bayern-Gen ist Badstuber nämlich auch auf Schalke nicht abhanden gekommen. "Wieso sollten wir Angst haben? Bayern hat Ambitionen, aber wir wollen es ihnen vermasseln", sagte der 27-Jährige vor dem Duell am Mittwoch (20.45 Uhr MEZ, im DW-Liveticker) bei seinem Ex-Klub.
Für den von den Münchenern bis Saisonende verliehenen Badstuber ist es innerhalb von 26 Tagen bereits die zweite Rückkehr in die Heimat. In der Bundesliga schafften die Schalker ein 1:1 in München. Doch für große Gefühle bleibt kaum Raum. Zu viel steht für beide Teams auf dem Spiel. Trotz des Tor-Festivals am vergangenen Wochenende befürchtet Münchens Trainer Carlo Ancelotti keine Überheblichkeit bei seinem Team: "Nein, das ist ein Viertelfinale. Wir wollen nach Berlin fahren. Und Schalke ist eine gute Mannschaft", begründete der Italiener. An das nächste Schützenfest im eigenen Stadion glaubt der Titelverteidiger nicht. "Jedes Spiel 8:0 zu gewinnen geht nicht", sagte Robert Lewandowski.
Hamburg hofft auf Leistungssteigerung
Die 0:8-Niederlage in München tat richtig weh - doch der Hamburger SV kann im DFB-Pokal-Viertelfinale gegen Borussia Mönchengladbach am Mittwoch (18:30 Uhr MEZ, ab 18.15 Uhr im DW-Liveticker) bei den Fans einiges wieder gut machen. Das Heimspiel gegen die Fohlenelf kommt für HSV-Coach Markus Gisdol gerade recht. "Es ist eine Chance, außerhalb von Alltagsstress und ohne Tabellendruck im Pokal zu spielen. Es ist eine große Sache, du kannst ins Halbfinale einziehen", sagt der Trainer.
30 Jahre nach dem letzten Titel winkt vor den eigenen Fans der Einzug in das Halbfinale - und damit auch eine Menge Geld für die leere Klubkasse. "Ich gehe fest davon aus, dass wir ganz anders auftreten werden", sagte Hamburgs Sportchef Jens Todt. In München habe das Team "alles vermissen lassen. Aber ich erwarte jetzt dennoch nicht, dass bei uns alles zusammenbricht."
Gisdol hofft auf "Papa"
Für das Duell gegen Mönchengladbach stehen Gisdol zudem wieder zwei Leistungsträger zur Verfügung: Leistungsträger Bobby Wood und Kyriakos Papadopoulos kehren wieder zurück ins Team. Kein Spieler wird im Pokal geschont - lautet die klare Ansage von Gisdol und freut sich besonders über die Rückkehr seines Innenverteidigers: "Von der ganzen Mentalität her ist "Papa" enorm wichtig für uns." Nach der Klatsche gegen den Rekordmeister lag Gisdols Fokus in der Vorbereitung besonders darauf, den Kopf seiner Spieler frei zu bekommen. Und so gab sich der 47-Jährige vor dem Klassiker auch alle Mühe dies vor der Presse zu erklären: Man habe "deutlich und klar" darüber gesprochen, doch man müsse nun "schnell wieder nach vorne schauen."
tk/asz (sid, dpa)