Schalke überrascht gegen Mainz
29. November 2014Dank Torjäger Klaas-Jan Huntelaar hat Schalke 04 nach dem Chelsea-Debakel in der Champions League Wiedergutmachung in der Fußball-Bundesliga betrieben. Durch die Pflichtspieltreffer Nummer 99 bis 101 des Niederländers bezwangen die Königsblauen den FSV Mainz 05 verdient mit 4:1 (2:1). Mit dem vierten Sieg im vierten Bundesliga-Heimspiel unter dem neuen Trainer Roberto Di Matteo verbesserten sich die Gelsenkirchener auf den sechsten Tabellenplatz.
Vier Tage nach dem 0:5 in der Königsklasse gegen Di Matteos Ex-Klub FC Chelsea war Huntelaar der Hauptdarsteller. Der 31-Jährige machte zunächst mit seinem Doppelpack (9. und 25. Minute) die 100 im 157. Pflichtspiel für die Königsblauen perfekt. Später legte er nach dem 3:1 des eingewechselten Tranquillo Barnetta (54.) seine Nummer 101 nach (61.). Für die Remis-Könige aus Mainz, die nach ihrem starken Saisonstart nur eine der letzten neun Partien gewannen, traf Shinji Okazaki zum zwischenzeitlichen 1:2 (44.). Der Japaner steht nun wie Huntelaar bei sieben Bundesliga-Saisontoren.
Nach dem Schlusspfiff meinte der Niederländer: "Wenn man zu Hause mit 0:5 verliert und dazu noch in einer Art und Weise, die nicht passieren darf, ist da immer Frust. Das können wir jedes Mal sagen, aber wir müssen das zeigen. Und heute haben wir eine Reaktion gezeigt und das war positiv. Wir müssen das allerdings auch gegen gute Gegner zeigen."
Calhanoglu entscheidet rheinisches Derby für Bayer
Bayer Leverkusen verhinderte mit einem Kraftakt einen weiteren Rückschlag und bezwang den Rivalen 1. FC Köln deutlich. Nach einem 0:1-Rückstand im 55. rheinischen Derby gegen den Aufsteiger gewann die Werkself am Ende hoch verdient mit 5:1 (1:1) und versöhnte ihre Fans damit nach zuletzt zwei Heimspielen ohne Sieg. Drei Tage nach dem 0:1 in der Champions League gegen den AS Monaco sicherte der überragende Hakan Calhanoglu seiner Mannschaft den Sieg. Zunächst bereitete der türkische Nationalspieler in der 26. Minute den Ausgleich durch Karim Bellarabi vor, in der 61. Minute sorgte der Ex-Hamburger mit einem verwandelten Freistoß dann selbst für die Vorentscheidung. Der eingewechselte Josip Drmic (79./88.) sowie erneut Bellarabi (90.) erhöhten zum Endstand. Mattias Lehmann hatte Köln bereits in der vierten Minute per Foulelfmeter in Führung gebracht. Einen weiteren Strafstoß verwehrte Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer den Kölnern, als Torwart Bernd Leno Anthony Ujah zu Fall gebracht hatte.
FCA nimmt Kurs Champions League
Unterdessen schaffte der FC Augsburg zumindest kurzfristig den erstmaligen Sprung auf einen Champions-League-Platz. Die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl gewann gegen den abstiegsgefährdeten Hamburger SV nach einer klaren Steigerung in der zweiten Hälfte verdient mit 3:1 (0:1) und belegt nach dem fünften Heimsieg in Folge zunächst Platz vier. Für den HSV war es dagegen ein herber Rückschlag im Abstiegskampf. Dabei hatte es für die Mannschaft von Trainer Joe Zinnbauer zur Pause noch gut ausgeschaut. Die Gäste gingen in der Nachspielzeit der ersten Hälfte (45.+1) durch den engagierten Rafael van der Vaart in Führung. Für Augsburg glich Halil Altintop in der 50. Minute aus. Raul Bobadilla erzielte das 2:1 (62.), ehe der starke Paul Verhaegh einen umstrittenenen Foulelfmeter in der 70. Minute sicher verwandelte.
Hoffenheim kämpft sich aus der Krise
1899 Hoffenheim konnte sich in spektakulärer Manier gegen seinen Lieblingsgegner aus dem Tief befreien. Nach drei Niederlagen in Folge gewann die TSG gegen Hannover 96 mit 4:3 (2:1). Damit überholten die Hoffenheimer die 96er, die noch nie im Sinsheimer Stadion gewannen (zwei Remis, fünf Niederlagen), in der Tabelle. Pirmin Schwegler (19.), Nationalspieler Kevin Volland (37.), Eugen Polanski (59.) und Niklas Süle (63.) trafen für 1899. Für die Hoffenheimer war es der achte Erfolg gegen Hannover - gegen keinen anderen Bundesligisten hat die TSG öfter gewonnen. Daran änderten auch die Tore des 96-Kapitäns Lars Stindl (43./86.) und des früheren Hoffenheimers Joselu (53.) nichts.
Werder verdrängt BVB auf Rang 18
Werder Bremen ist trotz großer Personalsorgen mit einem Offensivspektakel ein Befreiungsschlag im Abstiegskampf gelungen. Das bisherige Schlusslicht bezwang den Aufsteiger SC Paderborn unerwartet deutlich mit 4:0 (1:0). Durch ihren höchsten Saisonsieg verdrängten die Bremer den Champions-League-Teilnehmer Borussia Dortmund zumindest für eine Nacht auf den letzten Platz. Eine Woche nach der mutlosen Vorstellung beim Nord-Derby in Hamburg präsentierten sich die Bremer ungewohnt angriffsstark. Ein direkt verwandelter Freistoß von Zlatko Junuzovic (10.) leitete den dritten Punktspiel-Sieg unter der Regie des neuen Trainers Viktor Skripnik ein. Ein Doppelschlag von Davie Selke (48.) und Fin Bartels (50.) kurz nach der Pause sowie ein Tor von Levent Aycicek (80.) besiegelte die verdiente Niederlage der Paderborner, die ihre wenigen Chancen nicht nutzen konnten und ungewohnt harmlos auftraten.
Bayern holen Pflichtsieg
Derweil bleibt Bayern München in der Bundesliga eine Klasse für sich. Nach der ersten Saisonniederlage am Dienstag bei Manchester City in der Champions League löste der Tabellenführer seine Pflichtaufgabe bei Hertha BSC mit 1:0 (1:0) und liegt nach dem fünften Ligasieg in Serie zumindest vorübergehend bereits zehn Punkte vor dem ärgsten Verfolger VfL Wolfsburg. Das Tor für den vor allem in den ersten 45 Minuten haushoch überlegenen Rekordmeister erzielte Arjen Robben (27.).
Zum Auftakt des Spieltags war dem VfB Stuttgart der angestrebte Befreiungsschlag gelungen. Mit Trainer-Rückkehrer Huub Stevens setzten sich die Stuttgarter nach zuletzt drei Niederlagen in Serie beim SC Freiburg mit 4:1 (1:1) durch.
Abgeschlossen wird der 13. Spieltag am Sonntag mit den Begegnungen Wolfsburg gegen Mönchengladbach und Frankfurt gegen Dortmund. Wer noch einmal in die Samstags-Partien eintauchen will: hier geht es zum Liveticker. Und alle Ergebnisse und die Tabelle der Fußball-Bundesliga finden Sie hier.