Schießerei vor Moskauer Geheimdienst
19. Dezember 2019Der Täter sei "neutralisiert" worden, meldete die russische Agentur Interfax unter Berufung auf den Pressedienst des Geheimdienstes FSB. In der Regel bedeutet das, dass der Angreifer tot ist. Seine Identität werde noch ermittelt. Der FSB bestätigte den Vorfall, bei dem ein Mitarbeiter getötet worden sei. Zwei FSB-Mitarbeiter wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums schwer verletzt. Insgesamt seien fünf Menschen verwundet worden. Das zentrale Ermittlungskomitee in Moskau leitete ein Strafverfahren wegen Angriffs auf Angehörige der Sicherheitsorgane ein.
Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte der Staatsagentur Tass, dass der russische Präsident Wladimir Putin über den Vorfall informiert worden sei. Putin war demnach bei einem Konzert im Kreml, um den Tag des Mitarbeiters der staatlichen Sicherheitsorgane zu feiern. Dabei lobte er, dass seit Jahresbeginn 33 Terroranschläge in Russland verhindert worden seien.
Staatssender berichtet von drei Angreifern und mehreren Toten
Nach Darstellung russischer Medien begann der Angriff um 18.10 Uhr Ortszeit (16.10 Uhr MEZ). Die Schüsse fielen laut dem Staatssender RT zufolge im Eingangsbereich des FSB. In dem Bericht war von drei Angreifern die Rede, zwei sollen bei einem Schusswechsel mit dem Wachdienst des FSB getötet worden sein. Der dritte mutmaßliche Täter konnte demnach zunächst flüchten. Bei weiteren Schusswechseln seien dann auch der dritte Angreifer sowie ein Verkehrspolizist getötet worden.
Offiziell bestätigt wurde diese Darstellung nicht. Der FSB bestand darauf, dass es sich um einen Einzeltäter gehandelt habe. Der Nationale Wach- und Sicherheitsdienst, der für das Gebäude zuständig ist, teilte zudem mit, dass niemand in die Geheimdienstzentrale eingedrungen sei.
Auf Videos in sozialen Netzwerken war aus unterschiedlichen Perspektiven zu sehen, wie Menschen in Panik rennend die Flucht ergriffen. Im Radiosender Echo Moskwy war von Schreien und Schüssen am Lubjanka-Platz, wo die FSB-Zentrale steht, die Rede. Die Straßen im Umkreis seien gesperrt worden, hieß es. Die Polizei habe die Passanten aufgerufen, die Umgebung so schnell wie möglich zu verlassen.
gri/fab (dpa, afp)