Schimon Peres: Ein Leben für Israel
Fast sieben Jahrzehnte hat Schimon Peres im Dienst des Staates gearbeitet. Dabei hat er fast alle politischen Ämter in Israel bekleidet. Peres Ziel war bis zuletzt Frieden mit den Palästinensern. Sein Leben in Bildern.
Auswanderung nach Palästina
Schimon Peres wird 1923 als Sohn eines Holzhändlers im damaligen Ost-Polen geboren. 1934 wandert er nach Palästina aus. Erst Hirte und Kassenwart einer Kollektivsiedlung, wird er als junger Mann Mitglied der jüdischen Untergrundarmee Hagana.
Minister
Im Jahr 1946 beginnt Peres seine politische Karriere in der Arbeitspartei. 1959 holt ihn Staatsgründer David Ben-Gurion in die Regierung, in den Jahrzehnten danach wird Peres an 16 Regierungen beteiligt sein. Darin bekleidet er Ministerämter wie die für Verteidigung, Auswärtiges, Verkehr, Einwanderung und Information. 1975 arbeitet er für Premierminister Jitzchak Rabin (r.).
Ministerpräsident
Insgesamt dreimal ist Peres israelischer Ministerpräsident - jedesmal, ohne eine Wahl zu gewinnen. 1977 übernimmt er nach dem Rücktritt Rabins für einige Monate bis zu den Neuwahlen den Posten. Die Regierungszeit von 1984 bis 1986 beruht auf Absprachen (Foto: Besuch in Washington bei US-Präsident Ronald Reagan). Und nach der Ermordung Rabins 1995 rückt Peres erneut auf.
Oslo-Friedensprozess
Es ist der Höhepunkt in Peres' politischer Laufbahn: Am 13. September 1993 unterzeichnen Israel und die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) eine Prinzipienerklärung. Die Osloer Verträge gelten lange als Meilenstein im Nahost-Friedensprozess. Beide Seiten erkennen sich erstmals offiziell an. Die Palästinenser sollen einen eigenen Staat bekommen, Israel im Gegenzug Frieden.
Friedensnobelpreis
Im Dezember 1994 erhält Peres eine ganz besondere Auszeichnung: Zusammen mit Jassir Arafat (l.) und Jitzchak Rabin (r.) wird ihm der Friedensnobelpreis verliehen. Das Trio wird damit für die Verdienste im Oslo-Friedensprozess geehrt.
Rabins Tod
Auf einer Friedensdemonstration in Tel Aviv wird Ministerpräsident Rabin am 4. November 1995 ermordert. Peres übernimmt das Amt seines politischen Partners und leitet nur einen Tag später eine Kabinettssitzung. Rabins Stuhl bleibt leer. Die Wahl gegen Benjamin Nethanjahu ein halbes Jahr später verliert Peres.
Staatspräsident
Im zweiten Anlauf wird Peres 2007 von der Knesset zum israelischen Staatspräsidenten gewählt. Sieben Jahre zuvor war er noch dem politischen Neuling Mosche Katzav unterlegen gewesen. Katzav tritt aber wegen Vergewaltigung und sexueller Belästigung zurück, sodass der Weg für Peres frei ist.
Familie
1945 heiratet Peres seine Frau Sonja. Das Paar zieht drei Kinder groß und bekommt mehrere Enkelkinder. Nach 62 Jahren an seiner Seite verlässt Sonja ihren Mann aber 2007. Die öffentlichkeitsscheue Frau hatte sich auf ein Leben im Ruhestand gefreut und will ihrem Mann nicht in das Haus des Präsidenten in Jerusalem folgen. 2011 stirbt sie.
Eklat in Davos
Im Januar 2009 kommt es auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos zu einem schweren Eklat zwischen der Türkei und Israel. Peres hält bei einer Podiumsdiskussion ein flammendes Plädoyer für den Krieg im Gazastreifen. Als Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan antworten will, bricht der Moderator das Gespräch aus Zeitgründen ab. Daraufhin verlässt Erdogan wutentbrannt den Konferenzsaal.
Frieden als Lebensaufgabe
Kurz vor dem Ende seiner Präsidentschaft zeigt Peres im Juni 2014 nochmals, wie sehr ihm an einem Frieden mit den Palästinensern gelegen ist. Auf Einladung von Papst Franziskus trifft er im Vatikan auf Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Zu diesem Zeitpunkt ist Peres der älteste Präsident der Welt. Für Frieden im Nahen Osten will er auch nach seiner politischen Karriere arbeiten.