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Schlichtes Gedenken an Germanwings-Absturz

23. März 2016

Trauerfeiern in Barcelona, Düsseldorf und Marseille vor dem ersten Jahrestag der Katastrophe in den Alpen: Die Angehörigen der Todesopfer stehen im Mittelpunkt. Auch am Donnerstag am Absturzort.

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Gedenkfeier auf dem Flughafen von Barcelona (foto: dpa)
Trauer und Schmerz bei den Verwandten und Freunden der Opfer - Gedenkfeier auf dem Flughafen von BarcelonaBild: picture-alliance/dpa/A. Dalmau

Bei der Tragödie in den französischen Alpen am 24. März 2015 waren 150 Menschen ums Leben gekommen. Die Opfer stammten aus 19 Ländern, davon 72 aus Deutschland und 50 aus Spanien. Ein Jahr danach wird in Spanien, Deutschland und Frankreich mit meist zurückhaltenden und bescheidenen Zeremonien der Toten des Germanwings-Absturzes gedacht. Die Öffentlichkeit ist weitgehend ausgeschlossen.

Zu der Trauerfeier am Flughafen der nordostspanischen Metropole Barcelona kamen zahlreiche Familienmitglieder. Auch am Düsseldorfer Flughafen wurde im Beisein von Verwandten und Freunden eine Gedenktafel für die Opfer enthüllt. Der Germanwings-Mutterkonzern Lufthansa brachte 600 Angehörige aus der Bundesrepublik zu einer Veranstaltung mit überkonfessionellem Gottesdienst ins südfranzösischen Marseille. Sie werden an diesem Donnerstag zur zentralen Gedenkfeier nahe der Absturzstelle bei Le Vernet in den Alpen erwartet.

Zu der Zeremonie in Barcelona versammelten sich auch Rettungskräfte und Behördenvertreter. Spaniens Regierungschef Mariano Rajoy sagte in seiner Ansprache, die beste Art, die Opfer zu ehren, bestehe darin, "alles daran zu setzen, dass eine solche Katastrophe sich nicht wiederholt". Es wurden 149 Kerzen entzündet und Kränze niedergelegt. Die Teilnehmer sprachen überdies den Opfern der Brüsseler Terroranschläge vom Vortag und deren Angehörigen ihr Mitgefühl aus.

Ministerpräsident Mariano Rajoy bei der Kranzniederlegung in Barcelona (foto: Getty Images)
Ministerpräsident Rajoy bei der KranzniederlegungBild: Getty Images/AFP/L. Gene

Von Barcelona aus war vor einem Jahr der Germanwings-Flug 4U9525 in Richtung Düsseldorf gestartet, bevor der deutsche Copilot Andreas Lubitz sie über den französischen Alpen absichtlich zum Absturz brachte. Der 27-Jährige hatte offenbar jahrelang unter Depressionen gelitten.

An diesem Donnerstag wollen die Angehörigen im Alpendorf Le Vernet an die Katastrophe erinnern, nahe der Stelle, wo das Flugzeug damals zerschellte. Der Präfekt des Departements Alpes-de-Haute-Provence, Bernard Guerin, mahnte auch die Medienvertreter, die Familien wünschten "nicht, dass ihr Schmerz gefilmt wird". Der Überflug von Drohnen über der Trauerfeier sei verboten.

Blumen und Kerzen an einer Gedenktafel für die Opfer des Germanwings-Fluges 4U 9525 in Le Vernet (foto: dpa)
Blumen und Kerzen an einer Gedenktafel für die Opfer des Germanwings-Fluges 4U9525 in Le VernetBild: picture-alliance/dpa/A. Jerocki

Angehörige von Lubitz kämen laut Lufthansa-Mitteilung nicht, teilte Guerin in Digne-les-Bains mit. Auch die Teilnahme von französischen oder ausländischen Behördenvertretern sei nicht vorgesehen.

Die Hinterbliebenen wollen die Trauerfeier selbst mit Liedern und Lesungen gestalten und schließlich auf dem Friedhof des Dorfes einen Kranz niederlegen. Dort wurden sterbliche Überreste von Opfern bestattet, die nicht genau zugeordnet werden konnten.

Zu den Opfern gehörten auch 16 Schüler und zwei Lehrerinnen eines Gymnasiums aus Haltern am See in Nordrhein-Westfalen. Die Gemeinde gedenkt mit einer Schweigeminute und einer Andacht der tragischen Ereignisse vor einem Jahr.

SC/kle (afp, rtre, dpa, KNA )