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Politik

Scholz: Corona-Pandemie ist keineswegs vorbei

13. Mai 2022

Bundeskanzler Scholz und US-Präsident Biden haben davor gewarnt, im Kampf gegen Corona nachlässig zu werden. Bei einem virtuellen Gipfel wurden zusätzliche Finanzmittel von knapp drei Milliarden Euro zugesagt.

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Bundeskanzler Olaf Scholz
Bundeskanzler Olaf Scholz ruft zu weiteren Anstrengungen im Kampf gegen Corona auf Bild: Abdulhamid Hosbas/AA/picture alliance

Die Kernaussage des zweiten internationalen virtuellen Corona-Gipfels ist eindeutig: Man dürfe im Kampf gegen die Corona-Pandemie nicht nachlassen. Bundeskanzler Olaf Scholz mahnte: "In unserer Wahrnehmung mag die Pandemie vorüber sein." So dominiere der Ukraine-Krieg die Schlagzeilen, viele Menschen seien zudem inzwischen "müde", über Corona zu lesen. "In der rauen Wirklichkeit aber ist die Pandemie keineswegs vorbei."

Mehr als 6,2 Millionen Tote im Zusammenhang mit COVID-19 

Der Kanzler wies darauf hin, weltweit seien schon mehr als 6,2 Millionen Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. "Aktuelle Ausbrüche und neue besorgniserregende Virusvarianten verdeutlichen das Risiko, dass sich die Pandemie noch länger hinzieht." Nötig seien deswegen unter anderem mehr Finanzmittel, um Menschen weltweit impfen zu können. Es gebe noch eine "erhebliche Finanzierungslücke, die wir gemeinsam schließen müssen".

Auch US-Präsident Joe Biden warnte, es gebe noch "so viel zu tun." "Diese Pandemie ist nicht vorbei", fügte er hinzu. "Wir alle müssen mehr tun."

Der Gipfel wurde just an dem Tag abgehalten, an dem in der Pandemie zwei traurige Zahlen bekannt wurden. In den USA wurde nach Angaben des Weißen Hauses in Washington die Schwelle von einer Million Corona-Toten überschritten. Biden sprach von einem "tragischen Meilenstein". In Zählungen der US-Gesundheitsbehörde CDC liegt die Totenzahl noch etwas unter einer Million. Ungeachtet dessen sind die USA mit ihren 330 Millionen Einwohnern mit Abstand das Land mit den meisten offiziell registrierten Corona-Todesopfern weltweit. In Europa überstieg die Zahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Schwelle von zwei Millionen.

Finanzzusagen von 2,9 Milliarden Euro 

Die Teilnehmer des Gipfels sagten nach US-Angaben zusätzliche Finanzmittel in Höhe von mehr als drei Milliarden Dollar (rund 2,9 Milliarden Euro) zu. Davon sind laut Weißem Haus mehr als zwei Milliarden Dollar für den sofortigen Kampf gegen die Pandemie vorgesehen und 962 Millionen Dollar für einen neuen Fonds der Weltbank zur Pandemievorsorge.

Für den Fonds geben allein die USA zusätzliche 200 Millionen Dollar und damit insgesamt 450 Millionen Dollar. Scholz sagte von deutscher Seite zunächst 50 Millionen Euro zu. Der Fonds solle in Zusammenarbeit mit der WHO zu einer "weltweiten Erfolgsgeschichte" werden, so der Kanzler. "Wir müssen anerkennen, dass sich die Realität verändert hat. Im Jahr 2021 hatten wir zu wenig Impfstoffe. 2022 haben wir die Impfstoffe, aber wir hinken mit den Impfungen hinterher", sagte Scholz weiter.

Der Gipfel wurde von fünf Ländern ausgetragen: Deutschland, das derzeit den G7-Vorsitz innehat, den USA, Indonesien als G20-Vorsitzendem, Senegal für die Afrikanische Union und Belize für die Gemeinschaft Karibischer Staaten (Caricom). An dem virtuellen Treffen nahmen zahlreiche Staats- und Regierungschefs teil, außerdem Vertreter von internationalen Organisationen und Nichtregierungsorganisationen. Die USA hatten im vergangenen September einen ersten internationalen Corona-Gipfel organisiert.

se/bru (dpa, afp, ap)