Schrecken der Raser: Die Radarfalle wird 60
"Blitzen": Damit bringt die Polizei seit den späten fünfziger Jahren Temposünder zur Strecke. Ein Rückblick auf sperrige Anfänge und skurrile Momente.
Wachtmeister im Einsatz
Am 21. Januar 1957 kam erstmals in Deutschland das Radargerät VRG2 zum Einsatz. Hier posiert der Leiter des Vereins Deutsches Polizeimuseum in Salzkotten, Felix Hoffmann, mit Originaluniform und -helm an dem historischen Gerät.
Käfer jagt Käfer
Seit Ende der 1950er-Jahre wurden die Stationen "mobil" eingesetzt, um Raser zu ertappen, wie hier in Hamburg im Jahr 1958. Grund war unterem anderem, dass die Zahl der Verkehrstoten in der Bundesrepublik auf 13.000 jährlich angestiegen war.
Vorsicht, Falle versteckt!
Die Geräte waren von Anfang an verhasst unter Autoliebhabern der Bundesrepublik, die "freie Fahrt für freie Bürger" für ein Grundrecht halten. "Abzockerei", "Wegelagerei", "Raubritter" - diese Bezeichnungen erinnern eher an den Dreißigjährigen Krieg als an die deutsche Straßenverkehrsordnung.
Hier werden Knöllchen ausgebrütet
Mittlerweile sind über 1800 feste Geräte, sogenannte "Starenkästen", im ganzen Land verteilt. Diese sind oft genug dem blanken Zorn der Autofahrer ausgesetzt und viele wurden im Laufe der Zeit angezündet, abgesägt oder mit Klebeband umwickelt.
Der Mann mit den Laser-Augen
Um dem entgegenzuwirken, setzt die Polizei vermehrt auf kleinere und mobile Geräte, so zum Beispiel Laser-Geschwindigkeitsmesser. Egal mit welcher Technik - in den letzten 60 Jahren konnte die Polizei nicht nur zahlreiche Geschwindigkeitssünder überführen, sondern auch viel Skurriles einfangen.
Heilige in Eile
Wie hier am 5. Dezember 1998 in München. Am Steuer des Fahrzeugs sitzt niemand anderes als der Nikolaus höchstpersönlich mit seinem bösen Begleiter Krampus. Da das Fahrzeug die erlaubten 50 km/h nur um zehn Kilometer pro Stunde überschritten hatte und der Fahrer offensichtlich unter "heiligem Termindruck" stand, beließen es die Ordnungshüter bei einer Verwarnung.
Akte XY unvorsichtig
Im Jahr 2002 ging bei der Radarkontrolle ein Mercedes-Fahrer ins Netz, der anscheinend kein Problem darin sah, bei 140 Stundenkilometern seine Akten zu lesen. Sehr gefährlich, wenn man bedenkt, dass ein Auto bei dieser Geschwindigkeit annähernd 40 Meter pro Sekunde zurücklegt.
Erst rasen, dann zahlen
Doch eins ist seit 60 Jahren gleich geblieben: Am Ende werden alle Raser zur Kasse gebeten. Den Staat freut's: Auf diese Weise kommen jährlich mehrere Hundert Millionen Euro zusammen.