Schrei doch nicht so - auch Tiere können sehr laut sein
Manche Tiere sind Schreihälse und genauso laut wie Menschen gemachter Lärm. Und trotzdem ist es oft weniger störend, einem lauten Frosch zu lauschen als einem Presslufthammer.
Der Staubsauger
Fangen wir unauffällig an. Der Coqui ist ein Frosch in Costa Rica, der sich dadurch auszeichnet, dass er einen Heidenlärm veranstaltet, um sich gegen seine Artgenossen durchzusetzen. Dabei erreichen die weniger als vier Zentimeter großen Tierchen Pegel von 70 und mehr Dezibel. Das entspricht sehr lauter Musik und kann, wenn man den nachtaktiven Tieren lange zuhört, auch zu Hörproblemen führen.
Wie eine U-Bahn
Die Ruderwanze, Nummer zwei auf dieser Liste, ist etwas delikat beim Krach Schlagen. Um nämlich Partner anzulocken, reibt sie ihren Penis am Bauch entlang und erzeugt damit Geräusche, die immerhin so laut sind wie eine U-Bahn, nämlich knapp 100 Dezibel. Der Sound geht aber ins Wasser und dringt so nicht in unsere Menschenohren.
Etwas leiser als Donner
Steht man knapp fünf Meter von einem Elefanten weg, wäre es vielleicht keine schlechte Idee, die Ohren zu schützen. Weil die Säuger sicherstellen müssen, dass man sie über weite Entfernungen hören kann, trompeten sie mitunter mit 103 Dezibel. Warum fünf Meter? In der Entfernung wurde die Lautstärke gemessen. Und die ist immerhin ähnlich laut wie ein Presslufthammer.
Das Schlagzeug
Die afrikanische Zikade ist das lauteste Insekt, das man so kennt. Mit durchschnittlich 106.7 Dezibel "singen" die Tiere, wenn es mit ihren Tymbalorganen trommeln. Spricht der Mensch, dann erreicht er dabei nur knapp 60 Dezibel, ein vergleichsweise lachhafter Wert.
Wie eine Motorsäge
Brüllt ein Löwe, dann ist das vermutlich auch deshalb erschreckend, weil so ein Löwe als Fleischfresser ja auch gern mal gefährlich für uns Menschen werden kann. Unsere Schmerzschwelle im Ohr knackt er allerdings nicht, 110 Dezibel schafft der König der Tiere und landet dabei im Mittelfeld seiner Untertanen.
Lauter als ein Presslufthammer
Der Brüllaffe tut vom Namen her wenigstens nicht so, als gäbe es irgendetwas zu beschönigen. 128 Dezibel kriegt er hin, das ist um einiges lauter als eine Krankenwagen-Sirene oder ein Presslufthammer. Warum macht er das? Er will gehört werden. Und das gelingt ihm auch über einige Kilometer hinweg.
So ähnlich wie ein Autorennen
Der Kakapo soll der lauteste Vogel der Welt sein. Muss er vielleicht auch, weil er als Papagei nicht fliegen kann und schließlich irgendwie auffallen muss. Mit 132 Dezibel hat man ihn schon nach Weibchen rufen hören. Besonders amüsant ist wohl, dass die knapp drei Kilogramm schweren Pflanzenfresser nachtaktiv sind. Und wer schläft schon gern neben so einer Geräuschquelle?
Wie ein Raketenstart
Wenn am panamaischen Himmel etwas so laut tönt wie ein Raketenstart, dann könnte es ein Großes Hasenmaul sein. Die Fledermausart wurde schon mit 140 Dezibel erwischt. Der Ton hat allerdings eine so hohe Frequenz (55kHz), dass Menschen ihn nicht hören. Ein Glück, denn ab 120 Dezibel drohen Ohrenschäden.
Die Saturn V-Rakete
Das vorletzte Tier dieser Liste schickt einen sehr lauten Knall in die Welt, der nicht lange anhält, aber umso deutlicher ist. 200 Dezibel bringt der Knallkrebs zustande. Naja, unter Wasser ist Lärm allerdings auch etwas anderes als an der Luft. Man muss, heißt es, etwa 60 Dezibel abziehen, um den Luftwert im Vergleich zum Wasserwert zu erhalten. Der Krebs wäre also auch an der Luft extrem laut.
Im Prinzip ein Erdbeben
So, das sind sie also, die lautesten Tiere der Welt (immerhin kennt man bislang keine lauteren): Pottwale. Die Riesen der Weltmeere, immerhin bis zu zwanzig Meter lang und 50 Tonnen schwer, unterhalten sich unfassbar laut. Gemessen wurden bereits Klicklaute, die 230 Dezibel erreicht haben. Aber, wie gesagt, unter Wasser gelten andere Werte als an Land.