Schweiz siegt mühsam gegen Togo
19. Juni 2006Rund 50.000 Eidgenossen waren in Dortmund erwartet worden, im Stadion hatten sie eindeutig die Oberhand: Die WM-Arena war in leuchtendes Rot getaucht - und die Schweizer durften am Ende auch feiern. Die Mannschaft von Trainer Köbi Kuhn setzte sich am Montag dank der Tore von Alexander Frei (16.) und Tranquillo Barnetta (88.) gegen die Afrikaner durch. Die Togoer dagegen sind nach dem absurden Theater um Prämienzahlungen und dem zwischenzeitlichen Rücktritt von Trainer Otto Pfister nun auch sportlich gescheitert.
Togo stark
Die 65.000 Zuschauer sahen aber einen über weite Strecken mühevollen Sieg der Schweizer. Togo begann zunächst stark. Gegen die allzu sorglose Abwehr der Eidgenossen kamen die Afrikaner mit ihren starken Offensivkräften Mohamed Kader und Emmanuel Adebayor zu zwei guten Möglichkeiten.
Auf der Gegenseite wurde gleich die erste Nachlässigkeit in der Defensive bestraft. Einer gelungenen Kombination zweier Bundesliga-Spieler entsprang schließlich das 1:0. Ludovic Magnin vom VfB Stuttgart schlug eine weite Flanke auf Barnetta, der ließ den Ball abtropfen und Alexander Frei musste nur noch den Fuß hinhalten.
Der Schweiz jedoch gab der Treffer keine Sicherheit. Togo wurde immer mutiger und drängte auf den Ausgleich - und bekam einen klaren Elfmeter nicht. Adebayor wurde im Strafraum zu Fall gebracht, doch Schiedsrichter Carlos Amarilla aus Paraguay sah dies offensichtlich anders (35.).
Späte Entscheidung
Gegen die physisch in der zweiten Halbzeit nachlassenden Togoer kam die Schweiz zu einer Reihe guter Möglichkeiten. Barnetta (51.) und Yakin (53.) waren mit Fernschüssen zunächst ebenso wenig erfolgreich wie Frei aus kurzer Distanz (58.). Barnetta sorgte schließlich in der 88. Minute für die Entscheidung: Der eingewechselte Mauro Lustrinelli passte auf den Leverkusener Mittelfeldspieler, der mit einem schönen Schrägschuss aus etwa 15 Metern das 2:0 erzielte.
Im direkten Duell am Freitag in Hannover genügt den Schweizern nun ein Remis um weiterzukommen. Am letzten Spieltag hat aber auch noch Frankreich eine Chance auf das Erreichen der nächsten Runde, wenn es seine Partie gegen Togo gewinnt.
Togo: Agassa/FC Metz (27/51) - Assimiou Toure/Bayer Leverkusen (18/3), Nibombe/RAEC Mons (25/18), Tchangai/Benevento (27/36), Forson/Poire-sur-Vie (26/10) - Dossevi/AFC Valenciennes (27/11) ab 69. Senaya/YF Juventus (22/18), Romao/Louhans-Cuiseaux (22/13), Agboh/KSK Beveren (28/5) ab 25. Salifou/Stade Brest (23/31), Maman/FC Metz (25/41) ab 87. Malm/Stade Brest (32/2) - Adebayor/Arsenal London (22/31), Kader/FC Sochaux (27/48). - Trainer: Pfister
Schweiz: Zuberbühler/FC Basel (35/42) - Philipp Degen/Borussia Dortmund (23/17), Müller/Olympique Lyon (29/66), Senderos/Arsenal London (21/14), Magnin/VfB Stuttgart (27/32) - Barnetta/Bayer Leverkusen (21/15), Cabanas/1. FC Köln (27/39) ab 78. Streller/1. FC Köln (24/12), Vogel/AC Mailand (29/87), Wicky/Hamburger SV (29/69) - Frei/Stade Rennes (26/47) ab 87. Lustrinelli/Sparta Prag (30/6), Gygax/OSC Lille (24/24) ab 46. Yakin/Young Boys Bern (29/45). - Trainer: Kuhn
Schiedsrichter: Carlos Amarilla (Paraguay)
Tore: 0:1 Frei (16.), 0:2 Barnetta (88.)
Zuschauer: 65.000 (ausverkauft) (sams)