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Schweizer Geschäftsmann zurück aus Libyen

14. Juni 2010

Der fast zwei Jahre in Libyen festgehaltene Schweizer Geschäftsmann Max Göldi ist wieder in seine Heimat zurückgekehrt. Gemeinsam mit Außenministerin Micheline Calmy-Rey traf er in Zürich ein.

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Im Februar wurde Max Göldi zu einer Haftstrafe verurteilt (Archivfoto: AP)
Im Februar wurde Max Göldi zu einer Haftstrafe verurteiltBild: AP

Erst am Donnerstag war Göldi freigelassen worden, nun durfte er Libyen verlassen. Am frühen Montagmorgen (14.06.2010) erreichte er den Flughafen Zürich-Kloten, begleitet von der Schweizer Außenministerin. Die hatte am Sonntag in der libyschen Hauptstadt Tripolis ein Abkommen unterzeichnet, mit dem der diplomatische Konflikt zwischen den beiden Ländern beigelegt werden soll.

Auslöser: Verhaftung von Gaddafi-Sohn

Die Schweizer Außenministerin Calmy-Rey in Tripolis (Foto: AP)
Erfolgreiche Verhandlungen in Libyen: Die Schweizer Außenministerin Calmy-ReyBild: AP

Die diplomatischen Verwicklungen zwischen Libyen und der Schweiz hatten vor zwei Jahren mit der Festnahme eines Sohnes von Revolutionsführer Muammar al-Gaddafi in Genf begonnen. Der Gaddafi-Sohn und seine Frau sollen Hotelangestellte misshandelt haben, was sie bestritten.

Wenige Tage später geriet Göldi zusammen mit Rachid Hamdani, einem Schweizer Geschäftsmann tunesischer Herkunft, ins Visier der libyschen Behörden. Den beiden Männern wurden unter anderem Visa-Verstöße vorgeworfen, weswegen sie schließlich vor Gericht gestellt wurden. Einen Zusammenhang zwischen den beiden Vorgängen bestritten die libyschen Behörden stets. Hamdani konnte Libyen schließlich verlassen. Dagegen wurde Göldi im Februar zu einer Haftstrafe verurteilt. Nach vier Monaten im Gefängnis kam er vergangene Woche frei - wenige Tage vor dem regulären Ende seiner Haftstrafe.

Außenministerin entschuldigt sich

Das Abkommen, das die Schweizer Außenministerin Calmy-Rey nun in Tripolis unterzeichnet hat, sieht unter anderem eine Untersuchung der Festnahme des Gaddafi-Sohns in Genf vor. Bei ihrem Besuch in Libyen entschuldigte sich die Ministerin zudem im Namen der Schweiz dafür, dass eine Genfer Zeitung illegal beschaffte Polizeifotos des Gaddafi-Sohns veröffentlicht hatte. Außerdem sicherte sie eine Untersuchung auch dieses Falls zu.

Göldi und Calmy-Rey wurden auf ihrem Flug in die Schweiz vom spanischen Außenminister Miguel Angel Moratinos begleitet. Spanien hatte wie auch Deutschland im Koflikt zwischen Libyen und der Schweiz vermittelt und so zur Freilassung des Geschäftsmanns mit beigetragen.

Autor: Frank Wörner (dpa/rtr/afp/apn)
Redaktion: Rainer Esser