Schädel, bunte Streifen, grüne Landschaft: 'Gerhard Richter: The Life of Images'
Solo-Ausstellung in Australien: Sie zeigt Arbeiten aus ganz unterschiedlich Werkphasen des Künstlers. Gerhard Richters persönliche Handschrift aber ist immer erkennbar.
Skull (1983)
Die Brisbane "Gallery of Modern Art" zeigt vom 14. Oktober 2017 bis 4. Februar 2018 eine große Solo-Ausstellung des deutschen Künstlers: 'Gerhard Richter: The Life of Images', mit über 90 Arbeiten aus verschiedenen Werkphasen.
Onkel Rudi (1965)
Der Zweite Weltkrieg prägte die Kindheit des 1932 in Dresden geborenen Künstlers. Sein sehr geschätzter Onkel Rudi (Bild) fiel im Krieg, seine Tante Marianne kam als Psychiatrie-Opfer der Nazis in einer Anstalt ums Leben.
Gerhard Richter (1970)
Richter studierte an der Kunstakademie in Dresden, und machte sich dort mit sozialistischen Wandgemälden einen Namen. Heimlich hatte er allerdings schon damit begonnen, mit einer neuen Art des Fotorealismus zu experimentieren.
Meadowland (1985)
Von der spezifisch deutschen Tradition der Landschaftsmalerei – häufig verkörpert von Künstlern wie Casper David Friedrich – ließ sich Richter lange Zeit inspirieren, so wie bei diesem Werk "Meadowland".
Ella (2007)
Richter war dreimal verheiratet und hat oft Familienmitglieder gemalt - mit einer Methode, die dem Fotorealismus nahen kam. Das Bild oben zeigt seine Tochter Ella. "Ich versuche nicht, ein Foto zu imitieren", schrieb der Künstler 1972. "Ich versuche eins zu machen."
Birkenau (2014)
Die Kunstwelt wurde von Richters plötzlichem Wechsel von der Welt des Figürlichen hin zum Abstrakten überrascht. Finanziell erwies sich der Schwenk als goldrichtig: Das Werk "Abstraktes Bild" (1986) verkaufte sich 2015 für 34 Millionen Euro. Die Birkenau-Suite (s. Bild oben) bringt beide Stile zusammen und dokumentiert das dunkelste Kapitel in der der deutschen Geschichte: den Holocaust.
Strip (2012)
Richter bezeichnet sich selbst als traditionellen Maler, experimentiert aber bis heute mit innovativen neuen Formen, so wie bei diesem Gemälde "Strips" aus dem Jahre 2012, eine digitale Synthese älterer Werke. Auf die Bemerkung des DW Reporters, es sehe aus wie Geschenkpapier, grinste der Künstler: "Genau, das ist doch toll."
September (2009)
Licht und Schatten stehen einander in Richters Werken – wie in seinem Leben – oft entgegen, in Birkenau und dem October-Zyklus thematisiert er dunkle Kapitel in der deutschen Geschichte. 2009 ging es um die Angriffe auf das World Trade Center in New York : 9/11.
Self Portrait (1996)
In vielen Werken Richters geht es um eine Art Gewissenserforschung. "Ich war mir immer unsicher was meine Person und meine Arbeit angeht, hatte viele Zweifel", so Richter im Gespräch mit der Deutschen Welle - und erklärt damit den Wechsel seiner visuellen Paradigmen. "Ich habe früh angefangen zu experimentieren, weil ich mir beweisen wollte, wozu ich fähig war."