Seoul zu Korea-Gipfel bereit
12. Januar 2015"Um den Schmerz der Teilung zu lindern und eine friedliche Wiedervereinigung zu erreichen, bin ich bereit, mich mit jedem zu treffen", sagte Südkoreas Präsidentin Park Geun Hye auf einer Pressekonferenz in Seoul. "Wenn es hilfreich ist, bin ich zu einem Gipfel mit dem Norden bereit." Wenn es um Fragen einer Wiedervereinigung der beiden koreanischen Staaten gehe, sollte es auch Gespräche über das Atomprogramm des kommunistischen Nordens geben, fügte Park hinzu. Die sei aber keine Vorbedingung für ein Treffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un.
Auch Kim zu Gespräch bereit
Kim hatte sich bereits in einer Ansprache am 1. Januar zu einem Treffen auf höchster Ebene zwischen beiden Ländern bereiterklärt. Allerdings hatte er zugleich angedeutet, dass es ohne eine Einstellung der Militärmanöver Südkoreas mit den USA auch keine Fortschritte in den innerkoreanischen Beziehungen geben könne.
Erst zwei Gipfeltreffen
Seit der Teilung der Halbinsel nach dem Zweiten Weltkrieg haben sich die Präsidenten Nord- und Südkoreas erst zweimal getroffen. Die beide koreanischen Staaten haben nach dem Krieg von 1950 bis 1953 keinen Friedensvertrag unterzeichnet und sind wiederholt wegen Grenz-Streitigkeiten aneinander geraten.
Die Regime in Pjöngjang sendet immer wieder widersprüchliche Signale aus. Erst am Freitag hatte Nordkorea einen Aufruf des südkoreanischen Parlaments zurückgewiesen, die Verhandlungen über verschiedene Themen wieder aufzunehmen. Mit Blick darauf warf Park jetzt dem kommunistischen Nachbarland vor, sich "nicht aktiv für einen Dialog einzusetzen".
Sie rief Pjöngjang erneut auf, auf Seouls Vorschläge für neue Regierungsgespräche vom Dezember einzugehen. Dabei solle es vor allem um neue Treffen zwischen Familien gehen, die durch den Korea-Krieg auseinandergerissen worden sind.
Am Samstag hatten Nordkoreas Staatsmedien berichtet, dass Pjöngjang der Regierung in Washington einen vorläufigen Verzicht auf neue Atomwaffentests angeboten habe, wenn die USA ihre Manöver in Südkorea in diesem Jahr aussetzen würden. Eine Sprecherin des US-Außenministeriums hatte das Angebot als "indirekte Drohung" bezeichnet.
wl/stu (dpa, rtr)