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KriminalitätSerbien

Serbien: Polizei erschießt Islamisten bei Festnahme

18. August 2024

Der Mann wollte fliehen, es kam zum Schusswechsel. Die Polizei hatte ihn im Visier im Zusammenhang mit einem terroristischen Angriff in der israelischen Botschaft in Belgrad.

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Zwei schwer bewaffnete und vermummte Polizisten
Bei dem Einsatz in Novi Pazar kamen die Waffen der Polizei zum Einsatz (Archivbild)Bild: Oliver Bunic/AFP/Getty Images

Bei der versuchten Festnahme in der südserbischen Stadt Novi Pazar ging es um einen serbischen Islamisten. "Während der Festnahme leistete er Widerstand, feuerte drei bis vier Schüsse auf die Polizei ab und wurde von Mitgliedern der Anti-Terror-Spezialeinheit neutralisiert", erklärte Innenminister Ivica Dacic gegenüber lokalen Medien.

Der Verdächtige gehörte der Volksgruppe der Bosniaken an, die sich zum Islam bekennt. Er geriet den Berichten zufolge ins Fadenkreuz der Ermittler, weil er einen zum Islam konvertierten Serben bei sich wohnen ließ. Dieser hatte am 29. Juni mit einer Armbrust einen serbischen Wachbeamten der israelischen Botschaft in Belgrad angegriffen. 

Treue zum Islamischen Staat

Bewaffnete Polizisten und Polizeifahrzeuge vor dem Botschaftsgebäude
Schwer bewacht - israelische Botschaft in Belgrad nach dem Angriff im Juni 2024Bild: Marko Drobnjakovic/AP Photo/picture alliance

Der nunmehr getötete mutmaßliche Komplize des damaligen Angreifers war Ende der 2000er-Jahre wegen Angriffen auf Polizisten und wegen Terrorplanungen zu einer langjährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden. Er bekannte sich zum Wahhabismus, einer aus Saudi-Arabien stammenden ultrakonservativen Richtung des Islam. Zuletzt leistete er in einem Video, das er auf Telegram veröffentlichte, einen Eid auf die Terrororganisation Islamischer Staat

Die Bosniaken, die die Mehrheitsbevölkerung im benachbarten Bosnien-Herzegowina stellen, machen etwa zwei Prozent der Bevölkerung Serbiens aus. Novi Pazar ist die größte Stadt der Region Sandschak, in der sie hauptsächlich leben. Die Bosniaken hängen in großer Mehrheit einem moderaten Islam an. Eine kleine Minderheit hat sich radikalisiert und bekennt sich zum Wahhabismus. 

fab/pg (dpa, afpe)