Shabaab-Miliz bekennt sich zu Flugzeuganschlag
14. Februar 2016Knapp zwei Wochen nach einer Bombenexplosion in einem Passagierflugzeug hat sich die islamistische Terrormiliz Al-Shabaab zu dem Anschlag bekannt. Sie rechtfertigte das Attentat mit den "Verbrechen" der westlichen Koalition und ihrer Geheimdienste "an den Muslimen in Somalia", wie es in einer an Journalisten verschickten E-Mail hieß. Die Angaben der sunnitischen Terrormiliz konnten nicht unabhängig bestätigt werden. Die Shabaab-Rebellen verüben regelmäßig Anschläge in Somalia und in Nachbarstaaten. Al-Shabaab versteht sich mehrheitlich als Teil des Terrornetzwerks Al-Kaida.
Ziel war eigentlich Turkish Airlines
Der Anschlag galt Al-Shabaab zufolge eigentlich einer Maschine der Turkish Airlines. Daallo Airlines hatte nach dem Zwischenfall erklärt, dass der mutmaßliche Attentäter an jenem Tag auf einem Flug von Turkish Airlines gebucht war. Daallo beförderte ihn und weitere Passagiere nur Richtung Dschibuti, weil Turkish Airlines den eigenen Flug kurzfristig abgesagt hatte.
Die Bombe an Bord des Airbus A321 der Daallo Airlines war am 2. Februar kurz nach dem Start in Mogadischu explodiert. Das Flugzeug sollte nach Dschibuti fliegen. Die Explosion riss ein etwa ein Meter großes Loch in die Außenhülle, durch das der Attentäter nach außen geschleudert wurde. Der Pilot konnte das Flugzeug noch in Mogadischu notlanden. Alle 73 Passagiere außer dem Attentäter überlebten. Wäre die Bombe erst nach Erreichen der Reiseflughöhe gezündet worden, wäre eine Katastrophe Experten zufolge wohl unausweichlich gewesen.
Offenbar Helfer am Boden
Eine Videoaufnahme hatte gezeigt, wie einem Passagier kurz vor dem Abflug hinter der Sicherheitskontrolle ein verdächtiger Gegenstand übergeben wurde. Somalische Sicherheitskräfte haben mindestens 20 Verdächtige verhaftet, die an dem Anschlag beteiligt gewesen sein sollen. Unter ihnen waren auch Mitarbeiter der zivilen Luftfahrtbehörde des Landes.
as/stu (afp, dpa, epd)