Simbabwe verbietet Fremdwährungen
24. Juni 2019Simbabwe kündigte an, künftig keine Fremdwährungen mehr als Zahlungsmittel zuzulassen. "Das britische Pfund, der US-Dollar, der südafrikanische Rand, der botsuanische Pula und jedwede weitere ausländische Währung sollen kein gesetzliches Zahlungsmittel neben dem Simbabwe-Dollar für irgendeine Transaktion in Simbabwe sein", hieß es in einer Mitteilung der Regierung. Die Anordnung tritt demnach ab sofort in Kraft.
Nach Angaben der Zentralbank soll der Simbabwe-Dollar in zwei Formen gültig sein: den sogenannten Bond Notes als Schuldscheinen und dem "RTGS"-Dollar, eine elektronische Währung, die Anfang 2019 eingeführt wurde.
Das Land im südlichen Afrika schaffte vor zehn Jahren nach einer Phase der Hyperinflation den Simbabwe-Dollar ab. Seitdem wird vor allem der US-Dollar genutzt. Die Menschen vertrauen der Politik und der Zentralbank nicht mehr. Weil aber nicht genügend US-Dollar im Umlauf sind, führte die Regierung 2016 schließlich Schuldscheine ein. Diese Bond Notes waren formal dem US-Dollar gleichgestellt, auf dem Schwarzmarkt aber nur einen Bruchteil wert.
Im Februar gab die Regierung die Bindung an den US-Dollar auf, was zu einem drastischen Preisanstieg von Waren führte. Zudem wurde der Wechselkurs für die Parallelwährung teilweise freigegeben, was eine weitere Entwertung zur Folge hatte. Das komplizierte Währungsregime hat die Ersparnisse vieler Menschen wegschmelzen lassen. Zudem ist es für Unternehmen so schwierig, nötige Güter zu importieren, weswegen die Wirtschaft zum Erliegen gekommen ist.
Präsident Emmerson Mnangagwa hatte vor gut zwei Wochen angekündigt, dass Simbabwe bald wieder eine eigene Landeswährung haben werde. Man habe den Prozess bereits begonnen, um bis Jahresende eine neue Währung einzuführen.
ust/gri (afp, rtr, dpa, iharare.com)