Skandal um Hitlergruß bei Lok Leipzig
5. Mai 2018"Wir haben diesen unglaublichen Vorfall in den letzten beiden Tagen intensiv ausgewertet und sofort die entsprechenden Konsequenzen gezogen", sagte der Präsident von Lok Leipzig, Thomas Löwe. Nach Vereinsangaben hatten sich die Nachwuchsspieler auf Aufforderung des Co-Trainers auf dem Vereinsgelände für ein Foto mit dem Hitlergruß gezeigt. Wie die Leipziger Volkszeitung berichtet, sei das Bild in einem internen Gruppenchat aufgetaucht.
Als erste Konsequenz entließ der Verein zwei Nachwuchstrainer, die posierenden Spieler der B-Juniorenmannschaft wurden suspendiert. Gegen den Co-Trainer wurde zudem Strafanzeige gestellt und ein lebenslanges Hausverbot verhängt.
Der "pädagogischen Verantwortung gerecht werden"
Auf seiner Facebook-Seite schrieb der Verein: "Beim Zeigen dieses Grußes handelt es sich nicht nur um den Straftatbestand der Volksverhetzung. Er steht stellvertretend für die millionenfache Ermordung von Menschen in einem Unrechtssystem." Dies sei also weder ein Kavaliersdelikt noch eine Provokation oder gar ein "Spaß". Um "unserer pädagogischen Verantwortung als Verein gerecht zu werden", wolle der Klub gemeinsam mit dem Landesportbund, dem Fanprojekt und den Jugendlichen den Vorfall aufarbeiten, so der Vereinspräsident.
Der Verein, der 2003 neu gegründet worden war und kein direkter Nachfolger des gleichnamigen Europapokal-Finalisten der Pokalsieger von 1987 ist, änderte nach dem Vorfall sein Profilbild bei Facebook und positioniert sich damit gegen Nazis.
fab/se (dpa, sid)