1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Snowden-Vertrauter fühlt sich verfolgt

21. Dezember 2013

Neue und schwerwiegende Vorwürfe an die Adresse des amerikanischen Geheimdienstes NSA: Der in Berlin lebende US-Internetaktivist Appelbaum gibt an, er werde sogar in Deutschland verfolgt. Bei ihm sei eingebrochen worden.

https://p.dw.com/p/1AeQI
Jacob Appelbaum auf einer Tagung des Chaos Computer Clubs
Bild: picture-alliance/dpa

Jacob Appelbaum äußerte sich gegenüber der "Berliner Zeitung" (Samstagausgabe). Der Vertraute des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden sagte, Unbekannte seien in seine Wohnung eingedrungen und hätten sich an seinen Computer zu schaffen gemacht. Die US-Geheimdienste setzen auf eine Taktik der "Zersetzung", wie sie von der Staatssicherheit der DDR her bekannt sei. "Die Überwachung terrorisiert Menschen", sagte Appelbaum.

"Jederzeit Überwachung möglich"

Der frühere Sprecher der Enthüllungsplattform Wikileaks gehört zu den wenigen Menschen, die Zugriff auf die Dokumente Snowdens haben. In dem Zeitungsinterview sprach er sich für eine umfangreiche Verschlüsselung der Kommunikationsinfrastruktur aus. Nur so könne die Macht der Geheimdienste eingeschränkt werden. "Momentan ist unsere Kommunikationsinfrastruktur darauf angelegt, dass sich Behörden jederzeit zur Überwachung einklinken können", sagte Appelbaum. Damit habe auch der US-Geheimdienst NSA immer einen Zugriff auf die Daten.

Die von der Großen Koalition in Berlin geplante Vorratsdatenspeicherung bedeute mehr Daten für die NSA, kritisierte der Aktivist. "Der entgegengesetzte Weg wäre, die Budgets der Geheimdienste zu kürzen und sie besser zu kontrollieren, außerdem wäre die Verschlüsselung der Kommunikation gesetzlich festzuschreiben und eine entsprechende Infrastruktur aufzubauen." Snowden hatte Anfang des Sommers die weltweite Überwachung der Internet- und Telefonkommunikation durch die Geheimdienste der USA und Großbritanniens aufgedeckt.

ml/gmf (afp, rtr)