So tickt Europas Jugend - Eine verlorene Generation?
27. November 2015Während die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird, wächst der Druck auf die jungen Menschen. Sie müssen leistungsfähiger und flexibler sein als je zuvor. Von der Politik dagegen sehen sich viele im Stich gelassen. Was bedeutet es, wenn sich immer mehr junge Menschen abgehängt fühlen und wohin führt sie ihr Frust an der Politik? In der Dokumentation „So tickt Europas Jugend“ besuchen die Reporter Joana Jäschke und Matthias Ebert junge Menschen in den Ländern Europas, die am meisten von der Problematik betroffen sind.
Die Reise beginnt in Spanien: Dort sind über 50 % der Jugendlichen ohne Job. Das ist europaweit Spitze. „Ich gewinne eher im Lotto, als dass ich einen Job bekomme“, sagt frustriert die 24-jährige Elena. Die studierte Pädagogin ist bestens ausgebildet und bringt Auslandsaufenthalte mit. Dennoch hat sie derzeit keine Chance auf dem miserablen spanischen Arbeitsmarkt. Unzählige Stellen der öffentlichen Hand wurden zudem während der Krise gestrichen. In ihrem Frust setzen viele Jung-Arbeitslose in Spanien auf „Podemos“, eine linke Protestpartei.
Die größte Anzahl junger Auswanderer in Europa hat Rumänien - mit dramatischen Folgen für die ländlichen Regionen. Rumänische Krankenhäuser müssen schließen, weil Tausende Ärzte fehlen. Junge Mediziner, oft die Besten ihres Jahrgangs, wandern aus. „Ich gehe wegen des Lohns, aber auch wegen der Korruption auf allen Ebenen in Rumänien“, sagt der plastische Chirurg Andrei Marin. Am deutlichsten aber spürt man den Verlust der Arbeitskräfte in Orten wie dem Dorf Faraoani. Allein von dort sind 300 Menschen ins europäische Ausland zum Arbeiten ausgewandert.
Die Reise führt die Reporter auch nach Litauen. Welche Folgen ein konsequent durchgesetztes Sparprogramm haben kann, erleben die jungen Menschen hier. Das kleine baltische Land hat europaweit die größte Kluft zwischen Arm und Reich. Mittlerweile zählt Litauens Volkswirtschaft zwar zu den am stärksten wachsenden in der EU, aber für normale Angestellte oder Arbeiter reichen die Löhne gerade so zum Überleben.
Der Film ist eine Koproduktion von DW und SWR.
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