Solarworld-Absatz wächst wieder
27. März 2014Nach der Restrukturierung der vergangenen Monate will der Solarkonzern Solarworld zurück auf Wachstumskurs. "Der Markt ist in Ordnung und wir haben das Produkt", sagte Konzernchef Frank Asbeck (s. Foto oben) in Bonn. Die Bilanz-Pressekonferenz könne unter der Überschrift laufen: "Hurra, wir leben noch", sagte Asbeck. Solarworld habe den chinesischen Wettbewerbern nicht den Gefallen getan, vom Markt zu verschwinden. "Wir sind voll im Plan", betonte Finanzvorstand Philipp Koecke und bekräftigte die Prognose für die kommenden Jahre.
2014 peilt Solarworld einen Umsatz von mehr als 680 Millionen Euro an, im Vorjahr waren es noch 455,8 Millionen. Operativ wird aber nochmals ein Verlust anfallen von 35 bis 20 Millionen Euro nach 431,6 Millionen im vergangenen Jahr. 2015 soll der Umsatz um 20 Prozent steigen und schwarze Zahlen geschrieben werden. 2016 soll dann die Umsatzgrenze von einer Milliarde Euro geknackt werden.
Schulden in Millionenhöhe
Konzernchef Asbeck musste im vergangenen Jahr die Reißleine ziehen, nachdem sich bei Solarworld über eine Milliarde Euro Schulden angehäuft hatten und das Grundkapital aufgezehrt war. Daneben sorgte die Konkurrenz aus Asien für einen ruinösen Preiskampf und der Absatz brach infolge der gekürzten staatlichen Fördersätze in Deutschland und anderen Ländern ein. Experten rechnen damit, dass der Weltmarkt für Solarprodukte 2014 deutlich über dem Vorjahresniveau liegen wird.
Nach der Restrukturierung und den Kapitalmaßnahmen sitzt der Konzern noch auf Finanzschulden von 469 Millionen Euro. Firmengründer Asbeck hält knapp 20 Prozent an Solarworld und Qatar Solar 29 Prozent. Auf die Gläubiger wurden 22 Prozent der Aktien verteilt, rund 29 Prozent sind im Streubesitz.
Solarmarkt schwächelt
Der Einbruch im europäischen Solarmarkt hat auch den deutschen Hersteller SMA Solar tief in die roten Zahlen gedrückt. Erstmals habe das Unternehmen einen hohen Jahresfehlbetrag verbuchen müssen, sagte SMA-Chef Pierre-Pascal Urbon bei der Vorstellung der Bilanz in Frankfurt.
ul/wen (rtr, dpa)