Sommerausflug zu Schloss Sanssouci
Das verspielte Sommerschloss von Friedrich dem Großen in Potsdam ist einen Tagesausflug wert - auch für Berlin-Besucher. Es gewährt Einblicke in das private Leben des Preußen-Königs.
Häuschen auf dem Weinberg
Sanssouci war die Sommerresidenz von König Friedrich dem Großen: ein kleiner Palast auf einem terrassierten Weinberg. Alle zwölf Zimmer sind im Rokoko-Stil des 18. Jahrhunderts gestaltet. Das Schloss - nach Entwurfsskizzen des Königs erbaut - verbindet Architektur und Natur aufs Schönste miteinander.
Rückzugsort für den König
Der französische Begriff "Sans souci" bedeutet "ohne Sorge". Das Motto war zugleich Wunsch und Leitmotiv Friedrichs für sein Schloss: Sanssouci wurde der Zufluchtsort, wo der König in Musik und Kunst abtauchen konnte, Gäste empfing und den Staatsgeschäften entkam.
Klein, aber prächtig
Die Innenräume sind mit Marmorstatuen, goldgerahmten Gemälden und glitzernden Kronleuchtern ausgestattet. Friedrich sorgte persönlich für das passende Design. Er begründete einen neuen Rokoko-Stil, der nach dem König selbst benannt wurde: das "Friderizianische Rokoko".
Der Marmorsaal
Der Marmorsaal ist das Herz des Schlosses. Er diente Friedrich als Festsaal. Die prunkvolle Kuppel, die Marmorsäulen und die bogenförmigen Fenster, durch die der Garten zu sehen ist, boten die perfekte Kulisse für die Unterhaltung der Gäste bei Feierlichkeiten.
Das Konzertzimmer
König Friedrich förderte die Musik. Berühmt waren die Konzerte, die er im Schloss Sanssouci aufführen ließ. Er war selbst ein talentierter Musiker und hat über 100 Flötenkonzerte und vier Symphonien komponiert.
Das Voltaire-Zimmer
Dieses Gästezimmer ließ Friedrich überreich ausstatten. Holzgeschnitzte Blumen, Früchte und Tiere breiten sich über Decken und Wände aus. Wegen der aufwändigen Gestaltung brachte man das Zimmer in Verbindung mit Friedrichs Lieblingsgast: Voltaire. Übernachtet hat der berühmte Philosoph hier nie. Der Raum wurde erst 1753 fertig, nachdem Voltaire nach Unstimmigkeiten mit Friedrich abgereist war.
Altersresidenz
Im Alter wurde König Friedrich liebevoll "Alter Fritz" genannt. Weil er Gicht bekommen hatte, konnte er sich nur noch schlecht bewegen. Die meiste Zeit verbrachte er in seinem Arbeitszimmer in Schloss Sanssouci und saß auf diesem Sessel. Hier starb er auch - am 17. August 1786 mit 74 Jahren.
Letzter Wille
Friedrichs Wunsch war es, am Fuße seines geliebten Sanssouci begraben zu werden. Sein Nachfolger jedoch ließ ihn in der Potsdamer Garnisonskirche, an der Seite seines Vaters, beisetzen. Erst anlässlich des 205. Todestags am 17.8.1991 wurde Friedrich umgebettet und sein letzter Wunsch erfüllt. Seither ruht Preußens berühmter König auf der obersten Weinbergterrasse von Schloss Sanssouci.