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Politik

Sorge um Assange treibt Ärzte um

25. November 2019

Julian Assange, dem Gründer der Enthüllungsplattform WikiLeaks, geht es gesundheitlich sehr schlecht. In einem offenen Brief weisen darauf mehr als 60 Ärzte hin. Sie befürchten, dass Assange in Kürze sterben könnte.

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Julian Assange
Bild: Getty Images/AFP/D. Leal-Olivas

Der 48-jährige Australier sitzt derzeit in einem britischen Hochsicherheitsgefängnis ein. Er kämpft immer noch gegen ein Auslieferungsgesuch der USA. Die ersten Anhörungen dazu sollen im Februar beginnen. 

Soll in die Uniklinik

In dem Schreiben an Innenministerin Priti Patel fordern die 60 Ärzte, dass Assange vom Belmarsh-Gefängnis im Südosten Londons in ein Universitätsklinikum verlegt wird. Assange habe psychische Probleme einschließlich einer Depression, eine schwere Schultererkrankung und Zahnprobleme. Die Mediziner stützen ihre Bewertung auf "erschütternde Augenzeugenberichte" über einen Auftritt von Assange am 21. Oktober in London.

Außerdem verweisen sie auf einen Bericht von Nils Melzer, dem Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für Folter, vom 1. November. Der unabhängige UN-Rechtsexperte hatte erklärt, Assange sei "Willkür und Missbrauch" ausgesetzt und das könne ihn "schon bald sein Leben kosten".

Militärpläne öffentlich gemacht

Assange nutzte die von ihm gegründete Enthüllungsplattform WikiLeaks, um 2010 geheime militärische und diplomatische Akten über US-Bombardierungspläne in Afghanistan und Irak zu veröffentlichen. Er ist deshalb in den USA wegen Verstößen gegen das Anti-Spionage-Gesetz angeklagt.

Viele Jahre sah sich Assange auch dem Vorwurf der Vergewaltigung gegenüber. Die schwedische Justiz ließ den Vorwurf aber vor einer Woche fallen. Ihre Untersuchung einer Vergewaltigungsanschuldigung aus dem Jahr 2010 sei eingestellt worden, obwohl sie die Behauptung der Klägerinnen für "glaubwürdig" hielten, hieß es von den Ermittlern aus Stockholm.

Die Ärzte, die nun in ihrem offenen Brief auf den schlechten Gesundheitszustand von Assange verweisen, kommen aus verschiedenen Ländern. Zu den Unterzeichnern gehören Mediziner aus den Vereinigten Staaten, Australien, Großbritannien, Schweden, Italien, Deutschland, Sri Lanka und Polen.

haz/se (afp, dpa, ap)