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Spanien liefert Akhanli nicht an die Türkei aus

13. Oktober 2017

Gute Nachrichten für den Kölner Schriftsteller: Das spanische Justizministerium stellt das Auslieferungsverfahren gegen ihn ein. Nun will Akhanli schon bald nach Köln zurückkehren.

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Spanien Madrid - Dogan Akhanli in der Türkei geborener Schriftsteller
Bild: picture-alliance/dpa/E. Rappold

Der Kölner Schriftsteller Dogan Akhanli darf Spanien verlassen. Das teilte das spanische Justizministerium am Freitag (13. Oktober) in Madrid mit. Der Ministerrat in Madrid habe entsprechend eines Vorschlags von Justizminister Rafael Catalá entschieden, das Auslieferungsverfahren an die Türkei nicht fortzusetzen, heißt es in einer Erklärung, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Akhanli war am 19. August bei einem Spanienurlaub wegen eines türkischen Fahndungsaufrufs festgenommen worden. Einen Tag später wurde er freigelassen, musste sich seither aber wöchentlich bei der Polizei melden. "Ich bin natürlich erleichtert. Ich habe aber auch nichts anderes erwartet", sagte der 60-jährige Akhanli dem Kölner Stadt-Anzeiger.

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel begrüßte die Entscheidung. "Ich bin sehr erleichtert und freue mich, dass das spanische Kabinett das Auslieferungsverfahren der Türkei für Herrn Akhanli nicht mehr weiterführen will", sagte Gabriel am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Damit Akhanli ausreisen könne, müsse jetzt das zuständige Gericht die bisherigen Auflagen noch aufheben. "Ich hoffe, dass dies nun schnell und unkompliziert passiert, so dass Herr Akhanli nach Deutschland zurückkehren kann." Dem Kölner Stadt-Anzeiger sagte Akhanli, er wolle am kommenden Mittwoch (18. Oktober) nach Köln zurückkehren.

Spanien Madrid - Dogan Akhanli bei Pressekonferenz
Wird Spanien bald verlassen: Dogan AkhanliBild: Getty Images/AFP/P.-P. Marcou

Der Schriftsteller steht der Regierung in Ankara kritisch gegenüber. Er war jahrelang in der Türkei inhaftiert. 1991 floh er nach Deutschland, 2001 nahm er die deutsche Staatsbürgerschaft an. Die türkische Justiz wirft ihm vor, er sei in einen Raubüberfall verwickelt gewesen. Akhanli vermutet hingegen, er solle mundtot gemacht werden. In seinen Werken setzt er sich unter anderem für eine Aufarbeitung des Völkermords an den Armeniern im Osmanischen Reich ein. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte ebenso wie Außenminister Sigmar Gabriel gegen die Festnahme des Schriftstellers protestiert.

ka/pl (dpa/AFP/Kölner Stadt-Anzeiger)