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Spanien überraschend in Deflation

28. März 2014

Die Preise in Spanien sanken im März erstmals seit 2009: Die Diskussion um eine drohende Deflation im Euroraum, die Investitionen und Konsum ausbremst, dürfte damit Auftrieb erhalten.

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Supermarkt in Madrid
Bild: picture-alliance/dpa

Die Jahresteuerung in der viertgrößten Volkswirtschaft des Währungsraums fiel im März um 0,2 Prozent, wie das Statistikamt in Madrid mitteilte. Dies ist der niedrigste Wert seit Oktober 2009. Die Statistiker nennen als Hauptursache für den Verfall der Preise, dass sich die Kosten für Nahrungsmittel und Getränke verringert haben. Zudem fiel das zumeist mit Preissteigerungen im Touristikgeschäft verbundene Osterfest voriges Jahr in den März, was zu statistischen Verzerrungen führt. Dieses Jahr ist Ostern im April.

Dennoch dürfte die gefallene Teuerungsrate in Spanien, einem der Schwergewichte der Euro-Zone, bei der Europäischen Zentralbank (EZB) Sorge auslösen. Sie kommt am Donnerstag zu ihrer Ratssitzung zusammen, für die Experten allerdings keine weitere Senkung des historisch niedrigen Leitzins-Niveaus von 0,25 Prozent erwarten.

Inflation spaltet Europa

Alarm bei der EZB

Trotzdem ist der Preisauftrieb in der Euro-Zone weit niedriger, als der EZB lieb sein kann. Am Montag wird die Inflationsrate des gesamten Euro-Raums veröffentlicht. Sie dürfte die Alarmsirenen bei der EZB schrillen lassen. Experten rechnen mit einer Teuerungsrate von nur noch 0,6 Prozent, womit das Ziel der EZB von knapp zwei Prozent sehr weit verfehlt wird.

EZB-Chef Mario Draghi sieht den Euro-Raum vor einer längeren Phase niedriger Inflation, befürchtet jedoch keinen Preisverfall auf breiter Front. Eine solche deflationäre Spirale kann die Wirtschaft lähmen, da Verbraucher und Firmen in Erwartungen fallender Preise Konsum- und Investitionsentscheidungen immer weiter aufschieben.

ul/sti (rtr, dpa)