Spaniens Zinsen steigen wieder

Die Zinsen für zehnjährige spanische Staatsanleihen stiegen am Montag auf 6,12 Prozent, ein Anstieg von 0,13 Punkten. Auch die Kosten für Ausfallversicherungen für spanische Anleihen stiegen auf Rekordwerte.

Viele Volkswirte halten ein Zinsniveau von mehr als sechs Prozent für langfristig nicht tragbar. Diese Marke gilt auch als psychologisch wichtig, weil sich in der Vergangenheit der Anstieg der Zinsen nach dem Überschreiten dieser Marke noch beschleunigt hat. Griechenland, Irland und Portugal waren mit einem Zinsniveau von gut sieben Prozent unter den Rettungsschirm von EU und IWF geflüchtet.

Im November 2011 waren die Zinsen für spanische Anleihen weit über die Marke von sechs Prozent gestiegen. Darauf senkte die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins und versorgte die Banken mit billigem Geld. Anschließend beruhigte sich die Lage an den Finanzmärkten wieder. Anfang Februar lagen die Zinsen für spanische Anleihen bei deutlich unter fünf Prozent.

Keine Hilfe durch die EZB

Trotz der schon in der Vorwoche wieder gestiegenen Zinsen für spanische Anleihen hat die EZB zuletzt keine neuen Anleihen der Euro-Krisenstaaten gekauft. Das vor knapp zwei Jahren gestartete Programm zum Ankauf von Staatsanleihen (SMP) ruht seit längerem. Zudem ist es innerhalb der EZB wegen seiner Nähe zur verbotenen Staatsfinanzierung umstritten.

Insbesondere die deutsche Bundesbank ist gegen den Ankauf von Staatsanleihen durch die EZB. Benoit Coeure, Mitglied im EZB-Direktorium, hatte dagegen am vergangenen Mittwoch angedeutet, dass die EZB wieder als Käufer von Staatsanleihen aktiv werden könnte.

bea/qu (rtr, dpa)