Spionage-Verdacht: Uni-Mitarbeiter gefasst
21. Juni 2021Der Generalbundesanwalt hat einen russischen Universitätsmitarbeiter festnehmen lassen, der Informationen aus dem Umfeld der Hochschule an einen Geheimdienst seines Heimatlandes weitergegeben haben soll. Der Mann sei am Freitag gefasst worden und befinde sich inzwischen in Untersuchungshaft, teilte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mit. Seine Wohnung und Dienststätte seien durchsucht worden.
dpa: Universität Augsburg
Um welche Hochschule es sich handelt, wurde offiziell nicht mitgeteilt, die Rede war von einer "Universität im Bundesgebiet". Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur handelt es sich um die Universität Augsburg. Der 29-Jährige war dort den Ermittlern zufolge wissenschaftlicher Mitarbeiter an einem naturwissenschaftlich-technischen Lehrstuhl.
Infos gegen Bargeld
Seit Oktober 2020 habe sich der Mann mindestens dreimal mit einem Angehörigen eines russischen Auslandsgeheimdienstes getroffen. Zumindest bei zwei dieser Treffen habe er gegen Bargeld Informationen "aus dem Herrschaftsgebiet der Universität" weitergegeben.
Der Generalbundesanwalt ist - als Staatsanwaltschaft des Bundes - unter anderem für die Verfolgung von "geheimdienstlicher Agententätigkeit" zuständig. Diese wird mit bis zu fünf Jahren Haft oder Geldstrafe bestraft.
ml/fab (dpa, AFP)