Städteranking: Leipzig jagt München
Eine Studie hat 30 deutsche Großstädte auf ihre Zukunftsfähigkeit abgeklopft. Manches im Ranking erinnert an die Tabelle der Fußball-Bundesliga. Doch es gibt auch so manche Überraschung.
Platz Eins: Dauermeister München
Trotz mancher Parallelen: Es geht hier nicht um Fußball, sondern darum, wie die 30 größten Städte Deutschlands für die Zukunft gewappnet sind. Laut einer Studie des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) verteidigt München dabei unangefochten seinen Spitzenplatz.
Senkrechtstarter Leipzig
Für die Studienautoren hat Leipzig nach München unter den 30 größten deutschen Städten die besten Zukunftsaussichten. Damit kommt erstmals eine ostdeutsche Stadt auf dem zweiten Rang. Die Studie bescheinigt der Stadt die größte Dynamik. So nahm die Bevölkerung zwischen 2011 und 2015 um zehn Prozent zu - ein bundesweiter Spitzenwert.
Frankfurt kommt zurück
Lange führte Frankfurt das Städteranking, dann stieß München den langjährigen Dauersieger vom Thron. Im aktuellen Ranking gelingt "Mainhattan" nun ein kleines Comeback: von Platz Vier (2015) zurück auf Rang Drei. Die Stadt verbesserte demnach ihre ökonomische Leistungsfähigkeit und punktet beim sogenannten Standortindex, also den Bereichen Internationalität, Erreichbarkeit, Bildung und Innovation.
Baby-Boom-Town Dresden
Auch Dresden holt in der HWWI-Studie auf. Die Stadt mit der höchsten Geburtenrate in Deutschland darf laut den Studienautoren hoffnungsvoll in die Zukunft blicken. Seit 2008 analysieren die Forscher Standortfaktoren wie Bildung, Innovation, Internationalität, Erreichbarkeit sowie die Entwicklung von Produktivität und Bevölkerung.
Dynamisch, aber wenig produktiv: Berlin
Zu Leipzig und Dresden gesellt sich mit Berlin eine dritte ostdeutsche Stadt unter die Top-Five. Mit ihrem rasanten Bevölkerungswachstum ist die Hauptstadt eine der dynamischsten Städte des Landes. Unterdurchschnittlich ist dagegen die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt.
Grundsolides Mittelfeld: Hamburg
Auch in Hamburg lässt es sich in der Zukunft noch gut leben. So bescheinigt die Studie der Elbstadt eine weitgehende Konstanz. Gleiches gilt für auch für Köln, Wiesbaden und Stuttgart, die ebenfalls im gehobenen Mittelfeld landen.
Schlusslicht Gelsenkirchen
Die Stadt im Ruhrgebiet übernimmt die rote Laterne von Chemnitz. Auch andere Städte Nordrhein-Westfalens leiden weiterhin unter dem noch nicht vollzogenen Strukturwandel. So sieht die Studie auch die Zukunftsaussichten von Wuppertal, Mönchengladbach, Bochum und Duisburg mit Sorge. Acht der 13 Städte aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland finden sich im unteren Drittel des Rankings.