1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Letzte Hoffnung für Autobauer PSA

19. Februar 2014

Jetzt ist es offiziell: Der kriselnde französische Autobauer PSA Peugeot Citroën hat den Einstieg des chinesischen Konzerns Dongfeng und des französischen Staates bestätigt. Auch ein neuer Chef kommt.

https://p.dw.com/p/1BBL1
Peugeot Citroen Produktion in China
Bild: picture-alliance/dpa

Peugeot-Familie gibt Kontrolle ab

Geschwächt von einem neuen Milliardenverlust hat der französische Autobauer PSA Peugeot Citroën die konkreten Pläne für den Einstieg des chinesischen Herstellers Dongfeng vorgestellt. Im Zuge einer Kapitalerhöhung um drei Milliarden Euro soll die Nummer zwei im Reich der Mitte für 800 Millionen Euro einen 14-Prozent-Anteil an PSA übernehmen. Gleichzeitig steigt der französische Staat im selben Umfang ein, um zu verhindern, dass die Chinesen die Kontrolle über das französische Traditionsunternehmen erlangen. Im vergangenen Jahr verbuchte PSA nach am Mittwoch veröffentlichten Zahlen einen Verlust in Höhe von 2,3 Milliarden Euro. Der Umsatz sank im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Prozent auf 54,1 Milliarden Euro.

Nach seinem Einstieg bei Peugeot Citroën will der zweitgrößte chinesische Autobauer Dongfeng seine Kooperation mit dem angeschlagenen französischer Hersteller ausbauen. Die Forschung und Entwicklung sollen erweitert und die Zusammenarbeit in dem gemeinsamen Joint Venture in China intensiviert werden. Beide wollen auch neue Exportmärkte ins Visier nehmen, wie aus einer Mittwoch vorliegenden Mitteilung von Dongfeng an Hongkongs Börse hervorgeht.

Stellen gestrichen, Chefposten neu besetzt

PSA steckt vor allem wegen der Absatzkrise in Europa in erheblichen Schwierigkeiten und muss deswegen derzeit rund 11 000 Stellen abbauen. Experten zufolge hatte sich der Konzern in der Vergangenheit zu stark auf die Geschäfte auf dem Heimatkontinent konzentriert. Deutliches Zeichen des jetzt eingeläuteten Umbruchs soll die Ablösung des bisherigen Konzernchefs Philippe Varin werden. Bereits von diesem Donnerstag an wird nach PSA-Angaben der frühere Renault-Manager Carlos Tavares die Geschäfte des Konzerns führen. Er war zu Jahresbeginn in das PSA-Management eingestiegen.

Weitere wichtige Veränderung ist der Kontrollverlust der Peugeot-Familie über das Unternehmen. Ihr Anteil verringert sich im Zuge der Kapitalerhöhung von aktuell 25 auf ebenfalls 14 Prozent. Die Finanztochter Banque PSA Finance soll mit dem spanischen Institut Santander Consumer Finance zusammengeschlossen werden. Sie hatte zuletzt Milliardengarantien des französischen Staates in Anspruch nehmen müssen.

Beide Hersteller setzen sich als Ziel, bis 2020 jährlich insgesamt 1,5 Millionen Autos unter den Marken Dongfeng, Peugeot und Citroën zu produzieren. Sie wollen auch eine Exportfirma gründen, um Autos aus ihrem Joint Venture in China in der asiatisch-pazifischen Region und insbesondere in der südostasiatischen ASEAN-Region zu verkaufen.

Dongfengs Einstieg bei PSA soll Ende März besiegelt werden. Dann wird Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping zu einem Besuch in Paris erwartet.

hb/ (dpa, afp)