Stadtrundgang in Leipzig
Einst an der Kreuzung zweier Handelswege gegründet, ist Leipzig bis heute eine sehr lebendige Stadt mit Traditionen in Musik, Messe, Universitätsleben und als Ausgangsort der friedlichen Revolution von 1989.
Opernhaus
Die Leipziger Oper ist eines der ältesten öffentlichen Opernhäuser Europas. Das erste Gebäude wurde im 17. Jahrhundert errichtet. Der heutige Bau am zentralen Augustusplatz stammt aus den 1950er Jahren. Herausragende Dirigenten waren Artur Seidl, Arthur Nikisch und Gustav Mahler.
Gewandhaus
Direkt gegenüber steht das Gewandhaus von 1981, die Spielstätte des berühmten Gewandhausorchesters. Mit etwa 175 Musikern gilt es als weltweit größtes Berufsorchester. Das riesige Deckenbild im Hauptfoyer leuchtet abends eindrucksvoll durch die Glasfront des Hauses auf den Platz hinaus.
Paulinum
Bis 1968 stand an dieser Stelle die Paulinerkirche aus dem 13. Jahrhundert. Dann ließ die SED-geführte Stadtverwaltung die älteste Universitätskirche Deutschlands sprengen, um den Campus auszubauen. Erst nach der Wende begann der Wiederaufbau, der an das Original anlehnt und 2014 abgeschlossen sein soll.
Nikolaikirche
Die spätgotische Nikolaikirche in der Innenstadt wurde 1989 weltweit bekannt. Hier begann die friedliche Revolution, die das Ende der DDR einleitete: Unzufriedene DDR-Bürger trafen sich montags zu Friedensgebeten und gingen anschließend demonstrieren. An die Geschichte erinnert eine weiße Friedenssäule vor der Kirche.
Auerbachs Keller
Dass er zu den bekanntesten Gaststätten der Welt gehört, verdankt Auerbachs Keller dem Dichter Johann Wolfgang von Goethe. Während seines Studiums in Leipzig besuchte der Dichter das Gasthaus und widmete ihm schließlich eine Szene im Drama Faust I. Es gilt als meistzitiertes Werk der deutschen Literatur.
Altes Rathaus
Nicht weit entfernt liegt der Marktplatz mit dem Alten Rathaus, einem der bedeutendsten Bauwerke deutscher Renaissance. Seit die Stadtverwaltung Anfang des 20. Jahrhunderts in das Neue Rathaus gezogen ist, beherbergt es das Stadtgeschichtliche Museum mit dem einzigen authentischen Porträt von Johann Sebastian Bach.
Thomaskirche
Eine der Hauptwirkungsstätten Johann Sebastian Bachs war die Thomaskirche, wo er ab 1723 einen der ältesten Knabenchöre Deutschlands, den Thomanerchor, leitete. Die Kirche wurde im Laufe der Geschichte mehrfach umgestaltet. 1539 predigte hier der Reformator Martin Luther.
Clara-Zetkin-Park
Leipzig Parks und Grünanlagen laden zum Erholen ein, so wie der Clara-Zetkin-Park. Von hier aus hat man einen guten Blick auf das höchste Gebäude der Stadt - das City-Hochhaus. Beliebt sind auch die zahlreichen Seen in und um die Stadt, die über gute Radwege angebunden sind.
Zoo
Der Leipziger Zoo beherbergt mehr als 800 Arten auf einer Fläche von 26 Hektar und zählt damit zu den artenreichsten Zoos in Europa. Ein Höhepunkt ist die riesige Tropenhalle Gondwanaland, in der die Atmosphäre der Regenwälder Afrikas, Asiens und Südamerikas nachempfunden ist.
Messe
Leipzig gehört zu den ältesten Messestandorten der Welt, 2015 feiert sie ihren 850. Geburtstag. Als Schnittpunkt der Via Regia und der Via Imperii, zweier wichtiger Handelsstraßen Europas, florierte der Handel bereits im Mittelalter. Heute ist die Leipziger Buchmesse sehr bekannt. Gäste können auch Führungen durch das Gelände buchen.
Völkerschlachtdenkmal
Das Völkerschlachtdenkmal im Südosten Leipzigs erinnert an den Sieg über Napoleon durch die Truppen Russlands, Preußens, Österreichs und Schwedens im Jahr 1813. Hundert Jahre später wurde das 91 Meter hohe Völkerschlachtdenkmal eingeweiht. Es ist weithin sichtbar und verfügt über einen begehbaren Innenraum.
Gründerzeitviertel
Leipzig wurde im 2. Weltkrieg weniger zerstört als andere Städte. Viele historische Gebäude aus dem 19. Jahrhundert wie hier in der Gottschedstraße blieben erhalten. Das Waldstraßenviertel ist heute eines der größten zusammenhängenden Gründerzeitviertel Europas.
Südvorstadt
Die Fassadenkunst von Michael Fischer-Art kann man an mehreren Gebäuden in der Stadt bewundern - wie hier in der Karl-Liebknecht-Straße, die sich vom Zentrum in Richtung Süden zieht. In dem Szene-Viertel leben viele Studenten, es gibt zahlreiche Bars und Kneipen.
Plagwitz
Der Stadtteil Plagwitz im Westen Leipzigs war lange Zeit industriell geprägt. Die Altbauten, in die während der DDR kaum investiert wurde, drohten nach der Wende zu verfallen. Künstler und Kreative zogen jedoch bald in die Häuser, brachten Farbe und kreative Ideen mit und belebten das Viertel.
Baumwollspinnerei
Zum Zentrum der Leipziger Kunstszene entwickelte sich die Baumwollspinnerei. In den Hallen der ehemaligen Industrieanlage haben Künstler wie Neo Rauch ihre Ateliers eingerichtet. Außerdem gibt es Architekturbüros, Werkstätten, Ausstellungsräume und eine temporäre Theaterspielstätte.