Museum Ludwig zeigt Werke von Gabriele Münter
13. September 2018Farbintensive Porträts ihrer Künstlerfreunde, romantische Landschaften ihrer bayerischen Wahlheimat, seltene Fotografien von einer USA-Reise; außerdem Interieurs, abstrakte Grafiken und sogar primitivistische Bilder - all das versammelt die Kölner Schau, die in Zusammenarbeit mit dem Münchner Lenbachhaus entstand und zu einer Wiederentdeckung und Neubewertung Münters (1877-1962) einlädt. Und wirklich: Was wäre der deutsche Expressionismus ohne die selbstbewusste Malerin, Fotografin und Grafikerin?
Nicht nur, dass die Künstlergruppe "Der blaue Reiter" 1911 in Münters Haus in Murnau zusammenfand. "Über ihre Rolle als engagierte Persönlichkeit, Vermittlerin und langjährige Lebensgefährtin Wassily Kandinskys hinaus zeigt diese Ausstellung, wie wichtig und eigenständig Gabriele Münter als Malerin war", verspricht das Museum Ludwig. Erstmalig würden der Öffentlichkeit über 120 Werke präsentiert, die einen "neuen Blick auf diese starke Künstlerin" erlaubten.
Einfache Sprache, komplexer Inhalt
Münters Experimentierfreudigkeit als Künstlerin indes war sprichwörtlich und lässt sich aus vielen der präsentierten Werke herauslesen: "Was an der Wirklichkeit ausdrucksvoll ist, hole ich heraus, stelle ich einfach dar, ohne Umschweife, ohne Drum und Dran", bemerkte Münter einmal, "so bleibt die Vollständigkeit der Naturerscheinung außer acht, die Formen sammeln sich in Umrissen, die Farben zu Flächen, es entstehen Abrisse der Welt, Bilder."
So formulierte Gabriele Münter einmal ihre Vorstellung von malerischer Kreativität. Sie wollte die Essenz eines Motivs unmittelbar wiedergeben. Dabei bediente sie sich einer scheinbar schlichten Formensprache. Doch die Eingängigkeit vieler Motive kontrastiert mit einem mehrschichtigen Inhalt.
Die Kölner Ausstellung gliedert sich in zehn Themenbereiche, die jeweils bestimmte Aspekte ihrer Arbeit vorstellen. "Gabriele Münter - Malen ohne Umschweife" ist vom 15. September 2018 bis 13. Januar 2019 im Museum Ludwig zu sehen, als dritte Station nach München und Kopenhagen.
sd/bb (dpa, www.museum-ludwig.de)