Start der Fashion Week
19. Januar 2015Großes Schaulaufen in der Hauptstadt: Die britische Designerin Charlotte Ronson hat die Berlin Fashion Week eröffnet. Ihre Models trugen Gänseblümchen-Prints, luftige Oberteile und dazu bequeme Sandalen. Dass sie ihre Kollektion für den Sommer vorstellte, war eine Ausnahme. Sonst geht es bei der Modewoche um den kommenden Herbst und Winter.
Im Laufe der Woche kommen Stammgäste wie die Designer Guido Maria Kretschmer, Lena Hoschek, Kilian Kerner, Kaviar Gauche, Anja Gockel und Dorothee Schumacher. Über die ganze Stadt verteilen sich nach offiziellen Angaben mehr als 12 Messen und 100 Schauen sowie rund 3.000 Marken und 200.000 Besucher.
Erwartete Promis der Modewoche: Model Bar Refaeli, Hollywoodstar Katie Holmes und die britische Schauspielerin Liz Hurley. Model Eva Padberg saß bei der Eröffnungsshow in der ersten Reihe.
Die Fashion Week findet seit 2007 zwei Mal im Jahr statt und gilt als Gipfeltreffen für die deutsche Modeszene. Im Sommer musste die Modemesse wegen der Fußball-Weltmeisterschaft in eine Eislaufhalle im Stadtteil Wedding ausweichen. Jetzt darf der Laufsteg vom 19. bis zum 22. Januar wieder zurück zu Berlins bekanntester Sehenswürdigkeit – dem Brandenburger Tor.
Bread & Butter abgesagt
Die Modemesse Bread & Butter, die jahrelang parallel zur Berliner Fashion Week lief, hat Insolvenz angemeldet und findet stark eingedampft als "Guerilla Tradeshow" statt. Der Berliner Designer Michael Michalsky hat seine berühmte "StyleNite-Show" abgesagt. Bewogen hat ihn dazu der Ebola-Ausbruch in Afrika im vergangenen Jahr – das Geld, das er sonst in die Show investiert hätte, spendete er an "Ärzte ohne Grenzen". Auch andere feste Größen wie das Label Lala Berlin sind dieses Mal nicht mit einer Show dabei.
Neu: "Der Berliner Mode Salon"
Unter dem Namen "Der Berliner Mode Salon" soll sich eine neue Präsentationsplattform während der Fashion Week etablieren. 18 Designer zeigen in einer Gruppenausstellung am 20. Januar ihre aktuellen Looks. Ziel sei es, das Kreativpotenzial deutschen Modedesigns einer größeren Öffentlichkeit vorzustellen und die Rolle Berlins als deutsche Modemetropole nachhaltig zu stärken.
Die Berliner Wirtschaftssenatorin Cornelia Yzer betonte, die Fashion Week sei ein wichtiger Image- und Wirtschaftsfaktor für Berlin. Die Hauptstadt sei der größte Modemessenstandort Europas und die Besucher brächten der Stadt eine zusätzliche Wirtschaftskraft von rund 120 Millionen Euro. Die meisten Veranstaltungen sind für Fachbesucher. Aber es gibt auch Vernissagen, Partys und Workshops für alle.
az/ag (dpa/Fashion Week Berlin)