TV-Entertainer Stefan Raab steigt aus
17. Juni 2015"Ich habe mich entschlossen, zum Ende dieses Jahres meine Fernsehschuhe an den Nagel zu hängen", teilte Stefan Raab in der Presseerklärung mit. Der Fernsehsender ProSieben habe ihm eine mehrjährige Vertragsverlängerung angeboten. Dennoch habe er seine Entscheidung nach reiflicher Überlegung und mit Überzeugung getroffen.
Wolfgang Link, ProSieben-Senderchef und Vorsitzender der Geschäftsführung der ProSiebenSat.1 TV Deutschland GmbH, betonte: "Mit Stefan Raabs Entschluss, seine TV-Karriere zu beenden, geht eine TV-Ära zu Ende." Raab habe ProSieben und das deutsche Fernsehen geprägt. "Er hat uns viele neue Shows und unzählige magische Momente geschenkt."
Alle Türen offen
Mit "TV total" habe Raab mehrere Generationen begeistert, unterstrich Link. Die Sendung "Schlag den Raab" habe die Samstagabend-Unterhaltung verändert. "ProSieben und ich werden Stefan Raab sehr vermissen. Sollte er jemals einen Rücktritt vom Rücktritt in Erwägung ziehen: Bei ProSieben stehen ihm alle Türen offen."
Der Entertainer etablierte bei ProSieben neben der Unterhaltungssendung "TV Total" auch die Spielshow "Schlag den Raab" und diverse Spektakel wie die "Wok WM". Damit baute er sich eine treue Fangemeinde auf. Auch bei dem Songwettbewerb Eurovision Song Contest (ESC) zeigte sich der TV-Produzent aus Köln als geschickter Fernsehmacher: Aus seiner Castingshow "Unser Song für Oslo" ging 2010 die deutsche ESC-Siegerin Lena Meyer-Landrut hervor.
Wichtige Preise gewonnen
Stefan Raab hat im Lauf seiner Tätigkeit beim Fernsehen mehrere renommierte Preise gewonnen, so den Adolf-Grimme-Preis, den Deutschen Fernsehpreis, den Comedy-Preis und den Bayerischen Fernsehpreis.
Noch im vergangenen Jahr hatte ProSieben eine neue große Show mit Raab angekündigt. Zuletzt hatte es Spekulationen über ein Zerwürfnis zwischen dem Entertainer und seinem Haussender sowie über einen möglichen Wechsel zum Konkurrenten RTL gegeben. Raab, der seine Bildschirmkarriere Anfang der 90er Jahre beim Musiksender Viva begonnen hatte, hatte bei "TV Total" zuletzt mit sinkenden Quoten zu kämpfen. Insgesamt moderierte er das Format 2.180 Mal.
kle/sti (dpa, prosieben.de)