Stefanie Markert: Eine erfahrene Auswärtsspielerin
9. Oktober 2009Einmal im russischen Flugleitzentrum live bei einem Andockmanöver im Weltraum zuschauen. In Ulan Bator das zweimillionste mongolische Baby in den Armen halten. Nelson Mandela in bunt gemustertem Hemd auf einer Pressekonferenz erleben. Mit dem UN-Generalsekretär auf den Beaujolais nouveau anstoßen. In der Provence mit einem Spürhund Trüffel erschnüffeln. Im Wahlbüro einer US-amerikanischen Kleinstadt die elektronischen Wahlurnen auswerten.
Der aufregendste Beruf der Welt
Die weltgrößte Forschungsmaschine – den 27 Kilometer langen Teilchenbeschleuniger LHC - in Genf bestaunen. Die besonderen Trab-Arten des Islandponys selbst ausprobieren. Den Geigerzähler in der Tschernobylzone beobachten. Das Elend der Flüchtlinge im Tschetschenienkrieg öffentlich machen. Ein Windrad für Armenien organisieren. Und nun im syrischen Wüstensand vergangene Kulturen ausgraben.
Fern und doch so nah
Naher Osten und weite Ferne, rührende Geschichten, tragische Schicksale, dramatische Ereignisse – das alles ist mir in meinen bislang 20 Jahren als Journalistin begegnet. Nach einem Sprachenstudium in Berlin und Moskau bin ich beim Hörfunk gelandet. Prägend ist die Zeit beim Jugendradio DT 64, dem einstigen Jugendprogramm des DDR-Rundfunks, aus dem dann später MDR Sputnik wurde.
Ein EU-Stipendium führt mich später für ein Jahr nach Paris. Es gilt, auf Englisch und Französisch Artikel für ein Europamagazin zu schreiben. In unserer Redaktion arbeiten damals junge Redakteure aus 24 Ländern – Multikulti pur. Danach geht es als ARD-Korrespondentin nach Moskau. Nach einer Stippvisite im ARD-Hauptstadtstudio in Berlin heißt der neue Dienstort Paris. Zwischendurch und auch heute arbeite ich bei MDR info in Halle/Saale – dem Nachrichtenradio für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.
Mittendrin statt einfach nur dabei
Da passt es gut, dass der junge „Auswärtsspieler“, den ich nach Syrien begleite, aus Magdeburg stammt. Vielleicht findet Tobias Lösche während seines Praktikums beim Deutschen Archäologischen Institut in Damaskus ja einen Schatz und wir sind dabei?!
Autorin: Stefanie Markert
Redaktion: Birgit Görtz