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Steinmeier in Pakistan: Hinrichtungen aussetzen

31. August 2015

Außenminister Frank-Walter Steinmeier fordert Pakistan auf, keine Menschen mehr hinzurichten. Die Todesstrafe sei unmenschlich. Er warb zudem für eine Annäherung zwischen Afghanistan und Pakistan.

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Bundesaußenminister Steinmeier (l.) in Islamabad mit dem außenpolitischem Berater Pakistans im Ministerrang, Aziz (Foto: dpa)
Bundesaußenminister Steinmeier (l.) in Islamabad mit dem außenpolitischem Berater Pakistans im Ministerrang, AzizBild: picture-alliance/dpa//Photothek.Net/T. Trutschel

Bundesaußenminister Steinmeier hat bei seinem Besuch in Pakistan das Land zum Verzicht auf weitere Hinrichtungen aufgerufen. Er bezeichnete die Todesstrafe als eine "unmenschliche Art der Bestrafung". Sie sei auch kein effektives Mittel der Abschreckung, sagte er der Zeitung "The Nation".

Pakistan hatte Hinrichtungen sechs Jahre lang ausgesetzt. Nach einem Taliban-Angriff mit mehr als 140 Toten im vergangenen Dezember hatte Ministerpräsident Nawaz Sharif das Moratorium für Todesstrafen aber ausgesetzt. Seitdem wurden etwa 200 Menschen hingerichtet. Steinmeier appellierte in der Zeitung an die Regierung, das Moratorium wieder einzusetzen.

Der außenpolitische Berater des Ministerpräsidenten, Sartaj Asis, meinte dazu nur, darüber könne man nachdenken, wenn die aktuelle Bedrohung durch den Terrorismus vorbei sei. Steinmeier gab zu: "Ich habe den Eindruck, dass unsere
Argumente zumindest kurzfristig nicht überzeugen."

Steinmeier ruft zur Annäherung auf

Der deutsche Außenminister mahnte Pakistan zudem zur Aussöhnung mit Afghanistan und Indien auf. Er rief alle Seiten dazu auf, die bestehenden Schwierigkeiten im Interesse der gesamten Region zu überwinden. Nach einem Treffen mit Ministerpräsident Nawaz Sharif sprach Steinmeier von einer Chance auf echte Fortschritte im Kampf gegen den Terrorismus in der Region. "Es muss auch hier in der Region Möglichkeiten geben, zueinander zu kommen, selbst wenn wichtige Fragen kurzfristig zur Lösung nicht anstehen."

Bereits am Sonntag hatte Steinmeier während eines Besuchs in Afghanistan gefordert, dass Kabul und Islamabad aufeinander zugehen müssten. Die jüngste Anschlagsserie in Afghanistan belastet das Verhältnis der Länder. Kabul wirft Islamabad vor, die radikalislamischen Taliban zu unterstützen.

hba/qu (dpa/afp)