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Stichwort: Scientology

12. Februar 2008

Die umstrittene Organisation Scientology, die sich selbst als Kirche bezeichnet, steht in Deutschland seit Jahren unter staatlicher Beobachtung.

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Scientology-Zentrale in BerlinBild: picture-alliance/dpa

Die Bundesregierung sieht die Organisation nicht als Religionsgemeinschaft an. Sekten-Experten wie auch das Bundesfamilienministerium werfen Scientology vor, ihre Anhänger psychisch und finanziell abhängig zu machen. In jüngerer Zeit gibt es auch ein Nachhilfe-Angebot für Schüler. Nach Einschätzung der Beratungsstelle Sekten-Info NRW gilt die Lernhilfe zwar nicht als gefährlich, soll aber zur Rekrutierung neuer Mitglieder dienen.

1997 kam die Innenministerkonferenz nach jahrelanger Debatte zur Überzeugung, der Verdacht verfassungsfeindlicher Zielsetzungen habe sich erhärtet. Der Verfassungsschutz in Bund und Ländern sollte die Scientologen fortan mit allen nachrichtendienstlichen Mitteln observieren. Im Dezember 2007 fassten die Innenminister von Bund und Ländern einen möglicherweise noch weitergehenden Beschluss: Die Erfolgsaussichten eines Verbotverfahren sollen nun geprüft werden.

Scientology folgt streng den Lehren von Gründer und Science-Fiction-Autor L. Ron Hubbard (1911-1986), der die Organisation 1954 in den USA gründete. Weltweit bekanntester Scientologe ist der Hollywood-Schauspieler Tom Cruise. Texte von Ron Hubbard enthalten nach Erkenntnissen des Bundesamts für Verfassungsschutz "Anhaltspunkte für verfassungsfeindliche Bestrebungen". Der Verfassungsschutz schätzt die Zahl der Scientology-Anhänger in Deutschland auf bis zu 6000 - die Organisation selbst spricht von 30.000. (dpa/wga)