Stichwort: Togo
30. April 2005Das Land erstreckt sich von der nur 56 Kilometer langen Küste am Atlantischen Ozean zum Golf von Benin als schmaler Gebietsstreifen etwa 550 Kilometer weit nach Norden bis zur Grenze von Burkina Faso. Im Westen grenzt die Republik an Ghana, im Osten an Benin.
Auf einer Fläche von rund 56.800 Quadratkilometern leben mehr als fünf Millionen Einwohner, davon mehr als 750.000 in der Hauptstadt Lomé. Mit etwa 46 Prozent stellen die Ewe die größte der zahlreichen verschiedenen Volksgruppen des westafrikanischen Landes dar, gefolgt von den Kabré mit rund 30 Prozent.
Schutzgebiet und Kolonie
Togo zählt den ärmsten Staaten der Welt. Seine Bevölkerung lebt überwiegend von der Landwirtschaft. Kakao, Kaffee, Tee und Baumwolle gehören neben Phosphat zu den wichtigsten Exportgütern des Landes. 1884 begann mit einem "Schutz-Vertrag" von Gustav Nachtigal mit König Mlapa III. die deutsche Kolonialherrschaft in Togo, das allerdings erst ab 1904 offiziell als Kolonie (vorher als Schutzgebiet) bezeichnet wurde.
1914 besiegten Frankreich und Großbritannien die deutschen Togo-Truppen. 1922 wurde das Land unter einem Mandat des Völkerbundes teils britischer, teils französischer Verwaltung unterstellt. Noch immer ist Französisch neben Ewe und Kabré die Amtssprache in Togo. Der von Großbritannien verwaltete Teil fiel später an Ghana. 1956 wurde die Autonome Republik Togo, im April 1960 die Unabhängigkeit ausgerufen.
Menschenrechte und Entwicklungshilfe
Die Beziehungen zwischen Togo und Berlin waren schon in der Vergangenheit sehr gespannt. So hatte Deutschland oft Mangel an Demokratie und Verletzung der Menschenrechte in Togo kritisiert. 1993 stellte Berlin die Entwicklungshilfe für das Land aus Protest weitgehend ein, nachdem Sicherheitskräfte das Feuer auf friedliche Demonstraten eröffnet hatten.
Der langjährige Staatspräsident von Togo, Gnassingbé Eyadéma, starb im Februar 2005 an den Folgen eines Herzinfarkts. Sein Sohn Faure wurde Ende April nach der Präsidentenwahl zum Sieger erklärt. Unregelmäßigkeiten bei der Wahl führten zu blutigen Unruhen im Land.