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Sprachprotest gegen Volkswagen

23. Dezember 2016

Erst Dieselgate und jetzt die Englisch-Empörung? Weil im VW-Konzern nur noch Englisch gesprochen werden soll, trennt sich die Stiftung Deutsche Sprache von ihren Anteilen an dem Autobauer. Gewinnbringend.

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Logo Volkswagen mit Flagge USA
Bild: picture-alliance/dpa/A. Burgi

"Die Wörter Volkswagen und deutsche Sprache passen leider nicht mehr zusammen", sagte Vorstandssprecher Walter Krämer in Berlin. "Ich bin entsetzt, wie bedenkenlos unsere Eliten ihre eigene Sprache und Kultur aufgeben."

Erst letzte Woche hatte VW angekündigt, Englisch zur Konzernsprache zu machen. Dies soll Zugang und Zusammenarbeit von internationalen Spitzenkräften im Top-Management verbessern, wie Personalvorstand Karlheinz Blessing sagte. Krämer hält das für illusorisch. Internationale Führungskräfte seien problemlos in der Lage, die Sprache ihres Gastgeberlandes zu erlernen.

Mit Gewinn verkauf

Matthias Müller Vorstandsvorsitzender der Volkswagen AG
Künftiger Chef von "Peoples Car"? VW-Chef Matthias Müller vor dem Volkswagen-LogoBild: picture-alliance/dpa/U. Deck

Die Stiftung hatte die 200 Aktien kurz nach Bekanntwerden des Abgasskandals für je 100 Euro gekauft und am Mittwoch für je 137 verkauft. Das ergibt einen Gewinn von 7400 Euro. Nun wolle man bis zum nächsten Kursrutsch warten und dann wieder investieren, sagte Krämer - allerdings nicht in Volkswagen-Papiere. VW-Chef Müller dürfte über die Aktion der Stiftung "not amused" sein. Kommentiert hat er sie bisher nicht, jedenfalls nicht öffentlich.

Der Verein Deutsche Sprache vergibt alljährlich den Negativpreis "Sprachpanscher des Jahres". 2016 hatte das ZDF die zweifelhafte Ehre: egen der Verwendung von englischen Wörtern in Sendungstiteln.

sd/suc (dpa/afd, Stiftung Deutsche Sprache)