Stimmung in der Wirtschaft steigt
20. April 2012Das Münchener Ifo-Institut befragt alle vier Wochen rund 7000 Manager und Firmenchefs, wie sie die aktuelle Lage ihres Unternehmens und die Aussichten für die nächsten sechs Monate einschätzen - ein Stimmungsbarometer, das in der Wirtschaft als sogenannter Frühindikator besondere Beachtung genießt.
Nach der jüngsten Umfrage hat sich die Stimmung bei den Unternehmen erneut verbessert, der Index stieg im April um 0,1 Punkte auf 109,9 Punkte. Analysten hatten dagegen einen Rückgang auf 109,5 Punkte erwartet. "Die deutsche Wirtschaft zeigt sich widerstandsfähig", sagte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn.
Rezession kein Thema
Analysten zeigten sich überrascht. "Das wichtigste deutsche Wirtschaftsbarometer deutet mit dem sechsten Anstieg in Folge auf eine robuste Wirtschaftsentwicklung hin", sagte Analyst Ralf Umlauf von der Helaba. "Deutschland dürfte aller Voraussicht nach eine Rezession vermeiden, ungeachtet der schwierigen konjunkturellen Situation innerhalb der Eurozone."
Sorgen um die kriselnden Euro-Staaten Spanien und Italien hatten zuletzt für Unruhe an den Finanzmärkten gesorgt. Ungeachtet der erwarteten Rezession im Euro-Raum sagen die führenden Forschungsinstitute der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr ein Wachstum von 0,9 Prozent voraus. 2013 soll es sich auf zwei Prozent beschleunigen. In diesem Zeitraum sollen rund 800.000 neue Jobs entstehen.
wen/qu (dpa, dapd, rtr)