Stoch gewinnt Vierschanzentournee
6. Januar 2018Der polnische Skispringer Kamil Stoch hat mit seinem vierten Tagessieg die 66. Vierschanzentournee gewonnen und damit die Bestmarke von Sven Hannawald eingestellt. Der Olympiasieger aus Polen siegte nach seinen Erfolgen in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck am Samstag auch beim vierten und letzten Springen in Bischofshofen mit Sprüngen auf 132,5 und 137 Meter.
Hinter Stoch, der mit seinem Sieg auch die Führung im Gesamtweltcup vom derzeit verletzten Richard Freitag übernommen hat, landeten der Norweger Anders Fannemel und Andreas Wellinger auf den weiteren Podestplätzen. "Ich bin nicht so ganz sicher, was das für mich bedeutet. Ich muss das erst verarbeiten. Das war ein richtig guter Wettbewerb für mich", sagte der überwältigte Stoch in der ARD.
Hannawald gratuliert Stoch
"Willkommen im Club! Sensationell! Ich glaube, er weiß gar nicht mehr, was los ist. Er weiß, er hat es gewonnen, aber er fühlt gar nichts. Das dauert noch ein wenig", rief Hannawald direkt nach dem Siegsprung bei Eurosport ins Mikrofon. Als erster Gratulant nach seinen Teamkollegen sprintete Hannawald in den Auslauf und gratulierte seinem Nachfolger. Auch Bundestrainer Werner Schuster hielt sich mit Lob für Stoch nicht zurück. "Ich weiß nicht, ob ich jemals in meinem Leben bessere Skisprünge gesehen habe. Wenn es einer schaffen konnte, dann Kamil Stoch", sagte er.
Stoch nun klarer Favorit
Gegen Stoch war bei dieser Tournee aber nichts auszurichten: Nachdem Rivale Richard Freitag bei den ersten beiden Wettbewerben in Deutschland noch dicht dran war, schied der 26-jährige Sachse nach einem Sturz in Innsbruck verletzungsbedingt aus. Stoch hat damit nicht nur als erster Athlet nach dem inzwischen 43-Jährigen Hannawald den Grand Slam in einem Jahr geschafft, sondern auch als erst dritter Athlet nach Helmut Recknagel und Hannawald saisonübergreifend fünf Springen bei der Tournee für sich entschieden.
In die anstehenden Saisonhöhepunkte Skiflug-WM in Oberstdorf und Olympia in Pyeongchang geht Stoch nun als klarer Favorit. Bester Deutscher wurde am Samstag in Abwesenheit des abgereisten Freitag Mixed-Weltmeister Wellinger. "Wahnsinn. Heute noch mal ein Podest, Kamil macht den Grand Slam voll - unfassbar! Ich bin happy und freue mich sehr auf die beiden Siegerehrungen", freute sich Wellinger, der nach Innsbruck auch in Bischofshofen auf das Podest sprang. Auch Markus Eisenbichler (10.), Constantin Schmid (15.) und Karl Geiger (16.) schafften es in die erweiterte Spitze.
tk (sid, dpa)