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Straßenschlachten in Kairo

20. November 2012

Zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften in Ägyptens Hauptstadt ist die Gewalt wieder eskaliert. Ursprünglich sollte an die Opfer der blutigen Proteste vor einem Jahr erinnert werden.

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Demonstranten vor sybolischen Särgen in Kairo (Foto: rtr)
Ägypten/ Kairo/ ProtesteBild: Reuters

Demonstranten versuchten, eine Betonmauer zu zerstören, die im vergangenen Jahr errichtet worden war, um Protestierende daran zu hindern, vom zentralen Tahrir-Platz in Kairo zum Hauptquartier der Sicherheitskräfte zu gelangen. Polizisten gingen mit Tränengas gegen die Menge vor, aus der wiederum immer wieder Steine in Richtung Sicherheitskräfte geschleudert wurden. Nach Angaben von Ärzten wurden mindestens 60 Demonstranten und zehn Beamte verletzt.

Gedenken an die Toten

Eigentlich hatten hunderte Ägypter an die Opfer der Gewalt vor einem Jahr erinnern wollen. Im November 2011 hatten in der Nähe des Tahrir-Platzes mehrere tausend Menschen gegen den damals herrschenden Militärrat und für eine zivile Regierung demonstriert. Die Polizei ging mit scharfer Munition gegen die Proteste vor, 45 Menschen wurden seinerzeit getötet.

Die Demonstration am Montagabend richtete sich auch dagegen, dass damals beiteiligte Sicherheitskräfte bis heute nicht zur Verantwortung gezogen wurden. Viele Kundgebungsteilnehmer trugen Bilder der Getöteten.

Der Militärrat hatte nach dem Sturz des früheren Staatschefs Husni Mubarak im Februar 2011 die Macht übernommen. Nach den Unruhen vom November versprach die Armee die Übergabe der Macht an einen neuen ägyptischen Präsidenten. In das Amt wurde im Juni der Islamist Mohammed Mursi gewählt.

se/sti (afp, dapd, dpa)