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Volvo verlässt europäischen Automobilverband

9. Juli 2022

Der mächtige Lobby-Verband ACEA hatte bei der EU lautstark gegen ein Verkaufsverbot von Neuwagen mit Verbrennungsmotor getrommelt. Nun ist der Verband der europäischen Automobilhersteller etwas weniger mächtig.

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Ein elektrischer Volvo XC40 im REV Check der DW
Ein elektrischer Volvo XC40 im REV Check der DWBild: DW

Die Association des Constructeurs Européens d'Automobiles (ACEA) mit Sitz in Brüssel vereint die 16 größten Autohersteller mit Standorten in Europa. Und sie sah ihre Aufgabe zuletzt darin, nachdrücklich vor einem EU-weiten Verkaufsverbot von Neuwagen mit Verbrennungsmotor zu warnen. Es sei "verfrüht", ein solches Ziel für 2035 festzulegen, argumentierte der Lobby-Verband, und die Lade- und Betankungsinfrastruktur für Elektro- und Wasserstofffahrzeuge könne mit einem so ehrgeizigen Plan kaum mithalten.

Der schwedische Autohersteller Volvo zieht aus dieser Haltung seine eigenen Konsequenzen. "Nach reiflicher Überlegung sind wir zu dem Schluss gekommen, dass die Nachhaltigkeitsstrategie und die Ambitionen von Volvo Cars zum jetzigen Zeitpunkt nicht vollständig mit der Positionierung und Arbeitsweise von ACEA übereinstimmen", erklärte das Unternehmen. Volvo werde daher zum Jahresende aus dem Branchenverband austreten.

"Was wir als Branche tun, spielt eine wichtige Rolle"

"Wir halten es für besser, vorerst einen anderen Weg einzuschlagen", fügten die schwedischen Autobauer hinzu. "Was wir als Branche tun, wird eine wichtige Rolle dabei spielen, ob die Welt eine Chance hat, den Klimawandel einzudämmen." Volvo hat sich verpflichtet, bereits bis 2030 eine vollständig elektrische Fahrzeugpalette anzubieten, also deutlich vor dem Terminvorschlag der Europäischen Union für ein effektives Verbot von neuen Kraftfahrzeugen mit fossilen Brennstoffen ab 2035.

Das Logo von Stellantis, dem viertgrößten Automobilkonzern der Welt, vor der Fiat-Zentrale in Turin
Das Logo des viertgrößten Automobilkonzerns der Welt vor der Fiat-Zentrale in TurinBild: Massimo Pinca/REUTERS

Der zweitgrößte Autokonzern des Kontinents, die aus der Fusion von Peugeot/Citroën und Fiat/Chrysler hervorgegangene Gruppe Stellantis, hatte vor weniger als einen Monat ebenfalls überraschend seinen Austritt aus dem Verband angekündigt.

rb/ack (AFP, Reuters)