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Stromfresser Computer

Robert B. Fishman3. März 2009

Kaum einer wird beim Anschalten des Computers wohl gleich einen Blick auf den Stromzähler werfen. Dabei summiert sich die Stromrechnung der Computer in deutschen Privathaushalten auf rund 1,6 Milliarden Euro.

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Junge Frau mit Laptop (Quelle: AP)
Ein Laptop ist stromsparender als ein PCBild: picture-alliance / chromorange

Ein unscheinbarer Druck auf den "Power-Knopf", und leise summt er vor sich hin - in jedem Büro und fast jeder Wohnung. Mit Drucker, Monitor, Router, Boxen und Verlusten durch die Standby-Funktion summiert sich die Stromrechnung für einen Computerarbeitsplatz auf bis zu 200 Euro pro Jahr.

Eine Stromdiät ist möglich

Mann in Großraumbüro vor einbem Computer (Quelle: DW)
Eine ungenutzte Viertelstunde kostet unnötiges GeldBild: DW

Die meiste Zeit werden die Rechner noch nicht einmal genutzt. Sie summen alleine vor sich hin, während ihre Besitzer in der Kantine sitzen, telefonieren oder andere Arbeiten erledigen. Schon deshalb solle man den Rechner komplett herunterfahren, wenn man ihn eine Viertelstunde oder länger nicht brauche, sagt Diplom-Ingenieur Leschek Pastuschka von den Stadtwerken Bielefeld: "Im Betriebssystem selbst könnte der Nutzer noch einiges vornehmen. Es gibt die Möglichkeit, die Bildschirme nach einer gewissen Leerlaufzeit ausschalten zu lassen oder die Festplatten oder den Rechner in Standby fahren zu lassen. Damit verbraucht er dann nur etwa 40 bis 50 Prozent."

In den Einstellungen der Betriebssysteme von Windows Vista und XP gibt es unter "Energieoptionen" einige Möglichkeiten, den Rechner auf Stromdiät zu setzen. Doch Vorsicht: Selbst ein komplett heruntergefahrener Rechner ziehe noch Strom aus der Leitung, so Pastuschka: "Wenn ein Rechner heruntergefahren wurde, ist immer noch ein Standby-Verbrauch von circa sechs bis neun Watt vorhanden. Am einfachsten ist es, sich eine Mehrfachsteckdose zu kaufen, die einen Ein- und Ausschalter hat." Dann könne man die Geräte einfach ganz vom Netz nehmen - mit einem Klick. Der Spareffekt liege bei 30 bis 70 Euro pro Jahr.

Schon bei der Anschaffung auf Stromverbrauch achten

Energiesparmonitor (Quelle: AP)
Schon bei der Anschaffung auf Energieeffizienz achtenBild: AP

Allerdings lohnt es sich auch, schon beim Computerkauf auf den Stromverbrauch der Geräte zu achten, empfiehlt PC-Händler Erkan Uyanik: "Zuerst sollte sich der Käufer die Frage stellen, welchen Computer er überhaupt braucht. Denn nicht alle Mainboards sind für jeden Anwender passend." Auch bei dem eingebauten Prozessor und der Auswahl des Netzteils solle man energiesparende Modelle auswählen, so Uyanik.

Weniger ist oft mehr. Laptops verbrauchen deutlich weniger Strom als Desktop-Rechner. Und bei den großen Computern schlägt eine höhere Leistung auf die Stromrechnung durch. Richtige Stromfresser sind vor allem die alten Röhrenbildschirme. Dabei gilt auch hier: je größer, desto gieriger. Deutlich besser für Augen und Konto sind Flachbildschirme. Abschalten sollte man aber auch diese, wenn man sie gerade nicht nutzt.

Bildschirmschoner braucht heute niemand mehr

Standby-Schalter und Power-Knopf (Quelle: AP)
Auch Standby-Betrieb kostetBild: picture-alliance/dpa

Sparen ist auch beim Bildschirmschoner möglich, denn gebraucht werden die heute nicht mehr. Aber auch bei der Auswahl von Druckern und Zusatzgeräten empfiehlt sich ein energieeffizientes Gerät. Die meisten Kunden denken bei der Anschaffung eines Computers nicht über den Stromverbrauch nach, sagt der PC-Händler Erkan Uyanik: "Das interessiert die Kunden einfach nicht, es geht vielmehr darum, was der PC alles kann."

Bei weiter steigenden Strompreisen kann sich das allerdings ändern. Sie animieren den einen oder anderen vielleicht zum Umdenken - bei der Anschaffung und auch bei der Nutzung des Computers.